Arbeit:Wie werde ich...? Tierpfleger/in

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Leipzig (dpa/tmn) - Umgeben von Affen, Bären und Elefanten: Viele Kinder wünschen sich, eines Tages im Zoo zu arbeiten. Doch der Alltag eines Tierpflegers kann ganz schön hart sein. Die Arbeit ist oft körperlich anstrengend. Und nicht immer ist pünktlich Feierabend.

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Leipzig (dpa/tmn) - Umgeben von Affen, Bären und Elefanten: Viele Kinder wünschen sich, eines Tages im Zoo zu arbeiten. Doch der Alltag eines Tierpflegers kann ganz schön hart sein. Die Arbeit ist oft körperlich anstrengend. Und nicht immer ist pünktlich Feierabend.

Kirsten Roth arbeitet im Leipziger Zoo – und ist eigentlich rund um die Uhr in Rufbereitschaft. „Als Tierpflegerin kann man nicht um Punkt 16.00 Uhr Feierabend machen“, sagt die 29-Jährige. Ihre Hilfe kann nach Dienstende aus den unterschiedlichsten Gründen gefragt sein. Zum Beispiel wegen der Elefantenkuh, die kurz davor steht, Nachwuchs zu bekommen. Oder bei drohendem Gewitter - dann müssen alle Raubtiere aus dem Freien zurück ins Gehege geführt werden.

Bevor Kirsten Roth ein Gehege betritt, macht sie mit Worten wie „Hallo, guten Morgen, ich bin es, ich habe Frühstück für euch!“ auf sich aufmerksam. „Die Tiere erkennen mich inzwischen an meiner Stimme“, erzählt sie. Mit Futter bringen, Plaudereien und Streicheleinheiten ist es aber nicht getan: Es gebe auch oft körperlich anstrengende Arbeit, berichtet Roth. Käfige müssen ausgemistet, Kot eingesammelt, Futternäpfe desinfiziert werden. Die Mistkarren sind schwer - und auch die Säcke mit Futter.

Darauf müssen sich junge Leute, die die dreijährige Tierpfleger-Ausbildung absolvieren möchten, einstellen. „Von Bewerbern wird erwartet, dass sie Praktika in Zoos oder Tierheimen gemacht haben“, erklärt Michael Rolfs, Sprecher beim Berufsverband der Zootierpfleger. Nach seinen Angaben kommen auf einen Ausbildungsplatz mehr als 50 Bewerber.

Pro Jahr beginnen laut Verband zwischen 150 bis 200 junge Leute die Ausbildung, nicht nur in Zoos. Auch in Wildtierparks oder Aquarien wird ausgebildet. „Die meisten Azubis haben als Schulabschluss die Mittlere Reife“, sagt Brigitte Seyfried vom Bundesinstitut für Bildung (BIBB). Andere wie Kirsten Roth haben Abitur.

In der Ausbildung wird auch viel theoretisches Wissen vermittelt. Dafür besuchen die Azubis die Berufsschule. Sie lernen etwa, wie viel Futter ein bestimmtes Tier braucht und aus welchen Bestandteilen es sich zusammensetzt. „Für ein ausgewachsenes Erdmännchen beispielsweise kalkulieren wir eine Futtermenge von 200 Gramm pro Tag“, erzählt Kirsten Roth. Dazu gehören Rindfleischstückchen genauso wie Mäuse, Fisch und etwas Obst und Gemüse.

Ab dem dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sich die Azubis auf eine von drei Fachrichtungen: Neben „Zoo“ sind dies „Tierheim und Tierpension“ sowie „Forschung und Klinik“. Die Ausbildungsvergütung hängt vom jeweiligen Bundesland, aber auch vom Arbeitgeber ab. So verdienen in aller Regel Azubis in einer Forschungseinrichtung mehr als in einem privaten Tierheim. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit kann die Ausbildungsvergütung zwischen 790 Euro im ersten und 899 Euro im dritten Ausbildungsjahr liegen.

Das Einstiegsgehalt als fertige Fachkraft liegt nach Angaben von Rolfs bei zwischen 1500 und 1800 Euro. Kirsten Roth ist damit zufrieden: „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und bekomme dafür auch noch Geld“, sagt sie. Ihr Lieblingstier ist das Okapi – eine Waldgiraffe. Doch bei allem Spaß – jeden Arbeitstag sieht sie aufs Neue als Herausforderung. „Das Verhalten der Tiere kann sich von jetzt auf gleich ändern, und damit muss man umgehen können.“

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