Halle (Saale):Arbeitsagentur-Chef befürwortet Reform von Hartz IV

Halle (dpa) - Der Leiter der Arbeitsagentur für Sachsen-Anhalt und Thüringen, Kay Senius, hat sich grundsätzlich für eine Reformierung des Hartz-IV-Systems ausgesprochen. Schon eine Änderung des "verbrannten" Namens wäre ein Gewinn, schreibt Senius in einem Gastbeitrag für die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstag).

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Halle (dpa) - Der Leiter der Arbeitsagentur für Sachsen-Anhalt und Thüringen, Kay Senius, hat sich grundsätzlich für eine Reformierung des Hartz-IV-Systems ausgesprochen. Schon eine Änderung des „verbrannten“ Namens wäre ein Gewinn, schreibt Senius in einem Gastbeitrag für die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“ (Dienstag).

Für die Mitarbeiter der Jobcenter sei heute weniger die Arbeitslosigkeit das Hauptproblem, sondern häufiger seien es „soziale Verwerfungen“ wie fehlende Bildung und die Konzentration sozialer Probleme in Wohnquartieren. Senius zufolge müssten sich die Jobcenter zu „Kümmerern“ entwickeln, wofür Personal, Geld und ein Ausbau sozialpädagogischer Kompetenzen gebraucht werde.

Reformbedarf sieht Senius außerdem beim Hinzuverdienst, bei der Anrechnung von Vermögen und bei Sanktionen. Gleichzeitig warnte er vor einem Abschied vom Grundsatz des „Förderns und Forderns“, der riskant wäre. Solidarität sei keine Einbahnstraße, Arbeit müsse sich lohnen. „Bedingungsloses Grundeinkommen oder eine Grundsicherung ohne Anreiz der Arbeitsaufnahme bringen den Sozialstaat ins Rutschen.“

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