Zeichen der Nikotinabhängigkeit:Die Zeichen der Sucht

Lesezeit: 3 min

Die Fachwelt benennt sechs Kriterien, an denen man die Sucht nach einer Substanz erkennt. Sie gelten für Zigaretten ebenso wie für Alkohol und andere Drogen. Auf das Rauchen bezogen lauten Sie:

1. Zeichen: Starker Wunsch oder Zwang zu rauchen und es immer wieder zu tun

Die Gier nach der nächsten Zigarette ist manchmal unbezwingbar. Das Verlangen kann bereits übermächtig sein, bevor sich eine körperliche Abhängigkeit entwickelt hat.

2. Zeichen: Kontrollverlust

Es ist nicht der freie Wille eines selbstbestimmten Erwachsenen, der ihn zur Zigarette greifen lässt. Die Sucht hat das Kommando übernommen. Sie diktiert, wann, wo, wie oft und wie viel geraucht wird.

3. Zeichen: Abstinenzunfähigkeit

Der unbezähmbare Gier nach der nächsten Zigarette und der Kontrollverlust über das Rauchen führen dazu, dass man nicht mehr ohne kann. Man raucht, obwohl man die Gefahren kennt. Man raucht, obwohl man weiß, dass man süchtig ist. Man raucht, obwohl man bereits unter Folgeschäden leidet. Es gibt Raucher, die trotz schwerer Atemnot nicht von der Zigarette lassen können.

4. Zeichen: Toleranzentwicklung

Um den "Kick" zu erleben, sind immer größere Mengen Nikotin nötig. Der Körper hat sich an die Droge gewöhnt und verlangt nach mehr. Der Süchtige raucht öfter, zieht häufiger und inhaliert tiefer.

5. Zeichen: Entzugserscheinungen

Versucht man, nicht zu rauchen, treten Entzugserscheinungen auf. Manche werden nervös und ängstlich, andere reizbar und aggressiv, viele leiden unter Schlafstörungen und einige beginnen unkontrolliert zu essen.

6. Zeichen: Rückzug aus dem Sozialen

Die Droge wird so wichtig, dass andere Interessen und Aktivitäten in den Hintergrund treten. Da Rauchen gesellschaftlich weithin akzeptiert ist, spielt dieser Aspekt eine geringere Rolle als bei der Abhängigkeit von Alkohol oder harten Drogen. Wenn ein Raucher aber beispielsweise eine Einladung zu Freunden allein deshalb ausschlägt, weil er dort einen Abend lang nicht rauchen kann, ist das ein deutliches Zeichen der Sucht.

Wie stark diese Zeichen bei einem Menschen ausgeprägt sind, lässt sich mit standardisierten Tests messen. Ein international anerkanntes Verfahren, um den Grad der Tabakabhängigkeit festzustellen, ist der sogenannte Fagerström-Test, den Sie hier anwenden können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema