Weniger Maserntote:Kleiner Erfolg im Kampf gegen die Masern

Die Zahl der tödlichen Masernerkrankungen ist 2012 auf einen Tiefststand gesunken. Doch so richtig freuen kann sich die Weltgesundheitsorganisation nicht. Die Lage könnte wesentlich besser sein.

Die weltweite Zahl der Maserntoten hat im Jahr 2012 einen Tiefstand erreicht, berichtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO). 2012 seien 122 000 Menschen an der Virusinfektion gestorben; im Jahr 2000 waren es noch 562 000. Die Zahl der jährlich Erkrankten sank im gleichen Zeitraum von gut 853 000 auf knapp 227 000.

Der Rückgang sei auf routinemäßige Immunisierungen und Impfkampagnen zurückzuführen. Inzwischen würden 84 Prozent aller Kinder vor ihrem ersten Geburtstag eine Impfdosis erhalten.

Dennoch klingt die Mitteilung der WHO alles andere als nur positiv. Schließlich sind mehr als 120 000 Tote immer noch viel für eine Krankheit, die sich theoretisch leicht ausrotten ließe. Doch in mehreren Regionen der Welt, darunter auch in Europa, ist davon nichts zu erkennen.

"Masern bleiben eine weltweite Bedrohung", heißt es daher von Seiten der WHO. In Deutschland wurden dem Robert-Koch-Institut im vergangenen Jahr 1772 Masernfälle gemeldet - und damit mehr als jeweils in den sechs Jahren zuvor. In Bayern erreichten die Masern-Erkrankungen mit knapp 790 Fällen sogar einen Höchststand seit 2002. Grund hierfür ist vor allem die Impfmüdigkeit mancher Eltern.

© SZ vom 10.02.2014/kabl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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