USA:Yosemite-Park warnt 230.000 Besucher vor Hantavirus

Der Yosemite-Nationalpark hat seine Warnungen ausgeweitet: Fast eine Viertelmillionen Menschen könnten sich mit dem gefährlichen Hantavirus infiziert haben. Das Virus hat bereits drei Todesopfer gefordert

Der kalifornische Yosemite-Nationalpark hat seine Warnungen zum gefährlichen Hantavirus ausgeweitet. Für mehr als 230.000 Besucher, die seit Anfang Juni im Park übernachtet hatten, besteht demnach das Risiko zu erkranken. Zuvor war die Warnung nur an etwa 3000 Besucher verschickt worden.

Erst letzte Woche hatte es ein drittes Todesopfer gegeben. Nach Angaben von Gesundheitsbehörden hatten sich insgesamt neun Besucher mit dem Virus infiziert, acht von ihnen seien an der Lungenkrankheit HPS erkrankt.

Laut Parkverwaltung seien alle Infizierten US-Bürger und hätten seit Juni mindestens eine Nacht im Yosemite-Park verbracht. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bei diesem Virustyp jedoch nicht möglich.

Die Hantaviren werden im Yosemite-Park durch die Hirschmaus verbreitet, die dort nun gejagt und getötet wird. In Deutschland überträgt die Rötelmaus das Virus über Kot und Urin. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen. Nach einer Inkubationszeit von einer bis sechs Wochen führt der Erreger bei Erkrankung zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. Die Viren können in schlimmen Fällen auch die Lunge oder Nieren befallen und Blutungen auslösen.

Auch in Deutschland ist das Hantavirus verbreitet: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in diesem Jahr bis Anfang August schon 2261 Menschen erkrankt, Todesfälle seien aber absolute Einzelfälle. Denn der hierzulande am häufigsten beobachtete Virustyp führt in der Regel nur zu vergleichsweise milden Krankheitsverläufen.

© Süddeutsche.de/afp/dpa/hmet - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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