Hantavirus:Drittes Todesopfer aus dem Yosemite-Park

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Ein weiterer Besucher des kalifornischen Yosemite-Nationalparks ist an den Folgen einer Hantavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der Infizierten ist auf acht gestiegen. Tausende Besucher des Parks könnten noch erkranken.

Unter Besuchern des Yosemite-Nationalparks in Kalifornien, die sich mit dem gefährlichen Hantavirus ansteckten, hat es ein drittes Todesopfer gegeben. Es handle sich um einen weiteren US-Bürger, der in dem Park übernachtet habe, teilte die Parkverwaltung am Donnerstag (Ortszeit) mit. Die Gesundheitsbehörden hätten zudem zwei neue Ansteckungen mit dem Hantavirus gemeldet, womit die Zahl der infizierten Parkbesucher auf insgesamt acht gestiegen sei. Die anderen fünf Infizierten seien auf dem Weg der Besserung.

Der Hantavirus aus dem Yosemite-Nationalpark hat ein drittes Todesopfer gefordert - mindestens 10.000 Besucher des Parks könnten sich in Gefahr befinden, mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein. (Foto: AFP)

Alle Infizierten seien US-Bürger und hätten seit Juni mindestens eine Nacht im Yosemite-Park verbracht, hieß es weiter. Mindestens 10.000 Besucher des Parks könnten mit dem Hantavirus in Kontakt gekommen sein. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bei diesem Virustyp jedoch nicht möglich.

Auch in Deutschland ist das Hantavirus verbreitet: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind in diesem Jahr bis Anfang August schon 2261 Menschen erkrankt - so viele wie noch nie seit Einführung des Infektionsschutzgesetzes im Jahr 2001. Das sei aber nicht ungewöhnlich, denn die Zahlen schwankten von Jahr zu Jahr, alle zwei bis drei Jahre seien sie besonders hoch. 2012 sind bisher keine Todesfälle gemeldet worden.

Bislang war 2010 mit 2016 gemeldeten Infizierten nach RKI-Angaben in Deutschland das Rekordjahr. Damals starben zwei Menschen an den Folgen der Krankheit. Beispielsweise Baden-Württemberg und das Münsterland seien als Hantavirus-Hochburgen bekannt. Eine RKI-Sprecherin betonte: "Todesfälle in Deutschland sind absolute Einzelfälle." Denn der hierzulande am häufigsten beobachtete Virustyp führt in der Regel nur zu vergleichsweise milden Krankheitsverläufen.

Hantaviren kommen weltweit vor. Sie werden in Deutschland vor allem über Rötelmäuse verbreitet, die die Erreger über Kot und Urin ausscheiden. Menschen infizieren sich meist dadurch, dass sie verunreinigten Staub einatmen, etwa bei Holzarbeiten im Wald und Garten sowie beim Reinigen von Kellern, Schuppen und Ställen. Nach einer Inkubationszeit von einer bis sechs Wochen führt der Erreger bei Erkrankung zu hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskel- und Kopfschmerzen. Die Viren können in schlimmen Fällen auch die Lunge oder Nieren befallen und Blutungen auslösen.

© Süddeutsche.de/afp/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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