Mehr als 40.000 Artikel liegen in einem durchschnittlichen deutschen Supermarkt aus. Welche davon taugen etwas? Was nützt, was schadet der Gesundheit? Wie sinnvoll sind Bio-Nahrungsmittel und welche Werbefallen stellt die Lebensmittelindustrie dem Konsumenten? In regelmäßiger Folge bewerten wir hier weit verbreitete Lebensmittel für Sie. Teil 10: Eier.
Die fröhlich bunten Eier, die mittlerweile nicht nur an Ostern in den Geschäften ausliegen, sind in vielen Fällen eine Mogelpackung. Für sie gibt es keine Kennzeichnungspflicht, was Herstellern eine wunderbare Möglichkeit eröffnet, selbst die unter abstoßendsten Bedingungen gelegten Eier an den Mann und die Frau zu bringen.
Leider kann auch der Käufer von rohen Eiern nicht ganz sicher sein, dass es in jedem Fall transparent zugeht. Die aktuellen Skandale um falsche Deklaration der Eier lassen Verbraucher hilflos zurück. Und selbst ungeachtet dieser Vorkommnisse gilt: Was Eier angeht, ist längst nicht alles, wie es scheint.
Dabei erlebt das Ei aus medizinischer Sicht eine Art Rehabilitation. Lange Zeit galt das Hühnerprodukt als cholesterinsteigernder Übeltäter. Doch so ganz scheint sich das nicht mehr aufrecht erhalten zu lassen. Studien zeigen: Gesunde Menschen, die bis zu ein Ei täglich essen, haben kein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder eine koronare Herzkrankheit, die zum Herzinfarkt führen kann.
Zwar enthält vor allem das Eigelb recht viel Cholesterin, wieviel der Mensch davon aber letztlich resorbiert, ist individuell sehr unterschiedlich. Außerdem führen auch andere Lebensmittel dem Körper Cholesterin zu, vor allem die gesättigten Fettsäuren, die beispielsweise in Butter und Fleisch vorkommen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt allerdings weiterhin, nicht mehr als zwei bis drei Eier pro Woche zu essen.
Egal, ob alle paar Tage oder nur sonntags: Prinzipiell ist das Ei ein hochwertiges Nahrungsmittel. Es liefert Proteine, sättigt und ist dabei relativ kalorienarm. Prinzipiell sind die Eier im Handel auch von guter Qualität, sagt der Agrarwissenschaftler Michael Grashorn, der sich an der Universität Hohenheim mit der Güte von Geflügelprodukten beschäftigt. Ein anderes Kapitel ist, wie es in den Ställen aussieht.