Rendsburg:Diakonie verlangt bessere Bedingungen für Pflegekräfte

Eine Pflegekraft hält in einem Seniorenheim die Hand einer Bewohnerin. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild)

Unter den Corona-Bedingungen geraten die Pflegekräfte nach Einschätzung des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein zunehmend an ihre Grenzen. Als Gründe nannte...

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Rendsburg (dpa/lno) - Unter den Corona-Bedingungen geraten die Pflegekräfte nach Einschätzung des Diakonischen Werks Schleswig-Holstein zunehmend an ihre Grenzen. Als Gründe nannte der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche am Montag Fachkräftemangel, strengere Hygieneregeln, das aufwendige Besuchsmanagement in Heimen und die angekündigten Corona-Schnelltests.

Das Pflegepersonal habe in den vergangenen Monaten Großartiges vollbracht, sagte Diakonievorstand und Landespastor Heiko Naß. „Wir dürfen die Pflegekräfte nicht weiter mit Erwartungen überfrachten“, mahnte Pflege-Referentin Nicole Richter. Die Rahmenbedingungen müssten dringend verändert werden. „Nur so könnten wieder mehr Menschen für diesen wichtigen und schönen Beruf gewonnen werden.“ Die Zusage von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), zusätzlich 13 000 Pflegefachkräfte einzustellen, war aus Sicht der Diakonie ein Schritt in die richtige Richtung. „Allerdings waren die bürokratischen Hürden derart hoch, dass bislang nur rund 4000 dieser Stellen bundesweit besetzt werden konnten“, sagte Richter. Eine wesentliche Linderung des Fachkräftemangels sei nicht eingetreten. Deshalb müsse das Prozedere für die vom Bund angekündigten 20 000 zusätzlichen Assistenzstellen dringend optimiert werden.

Die Diakonie verlangte zusätzliche Anstrengungen in der Ausbildung. Zum Beispiel verzeichneten in Schleswig-Holstein viele Pflegeschulen eine größere Nachfrage als angebotene Plätze. „Darüber hinaus setzen wir uns für gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung in der Pflege ein“, sagte Landespastor Naß. Die Finanzierung der Pflege müsse auf eine breitere Grundlage gestellt werden, damit nicht gleichzeitig Mehrbelastungen bei den zu Pflegenden und ihren Angehörigen entstehen. Unter dem Dach der Diakonie gibt es im Norden 73 Pflegeheime mit 5200 Plätzen sowie mehr als 80 ambulante Pflegedienste und Sozialstationen.

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