Kiel:Garg: Gebührenfreie Ausbildung für alle Gesundheitsberufe

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Sozialminister Heiner Garg hat den Bund aufgefordert, die Abschaffung des Schulgeldes für alle Gesundheitsberufe zügig anzupacken. "Jetzt sind konkrete Schritte gefordert", sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Nicht zuletzt wegen des Wettbewerbs um Fachkräfte sei eine rasche Umsetzung dringend erforderlich." Schulgeld sei gesundheitspolitisch nicht zu rechtfertigen. Union und SPD hatten eine Abschaffung im Koalitionsvertrag vereinbart. Davon wären dann auch Physiotherapie, Logotherapie und Ergotherapie betroffen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Sozialminister Heiner Garg hat den Bund aufgefordert, die Abschaffung des Schulgeldes für alle Gesundheitsberufe zügig anzupacken. „Jetzt sind konkrete Schritte gefordert“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Nicht zuletzt wegen des Wettbewerbs um Fachkräfte sei eine rasche Umsetzung dringend erforderlich. Schulgeld sei gesundheitspolitisch nicht zu rechtfertigen. Union und SPD hatten eine Abschaffung im Koalitionsvertrag vereinbart. Davon wären dann auch Physiotherapie, Logotherapie und Ergotherapie betroffen.

„Mein Ziel ist die weitere Stärkung der Gesundheitsberufe, sie leisten einen elementaren Beitrag der Gesundheitsversorgung“, sagte Garg. Das Land habe deshalb seinen Anteil an der Altenpflege erhöht. Bisher erstattet es den Altenpflegeschulen 310 Euro je Schüler im Monat. Künftig sollen es 450 Euro sein. Die schulische Ausbildung in der Altenpflege ist im Land laut Ministerium mittlerweile frei von Schulgeld; zusätzlich gebe es eine Ausbildungsvergütung.

Derzeit sind 1914 schulische Ausbildungsplätze in der Altenpflege besetzt und 506 in der Altenpflegehilfe. Das Land fördert davon insgesamt 1715 Plätze. Die Differenz erklärt sich aus Förderungen vor allem durch die Arbeitsagentur. Im Zuge der Pflegeberufereform sollen ab 2020 Alten- und Krankenpflegeausbildungen zusammengeführt werden.

Die SPD-Sozialpolitikerin Birte Pauls warf der Regierung vor, sie hätte den Einstieg in die gebührenfreie Ausbildung zum Beispiel von Physiotherapeuten und Ergotherapeuten schon selbst schaffen können, wenn sie es gewollt hätte. „Doch hier blockiert die Landesregierung den Prozess.“ Beim Thema gebührenfreie Ausbildung dürften die Gesundheitsberufe nicht gegeneinander ausgespielt werden. „Wir können nicht warten, bis der Bund tätig wird, sondern müssen die Plätze von der Landesseite aus finanzieren“, sagte Pauls.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: