Krankheiten:Krankenkasse: Diabetes nimmt im Land überdurchschnittlich zu

Eine Frau hält eine Spritze. (Foto: Hannes P Albert/dpa/Symbolbild)

Vor zehn Jahren stand das Bundesland im Vergleich gut da. Nun hat es seinen Vorsprung verspielt, kritisiert die Barmer Krankenkasse.

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Frankfurt (dpa/lhe) - In Hessen steigt nach Angaben der Barmer Krankenkasse die Zahl der Diabetes-Fälle überdurchschnittlich stark an. Besonders jüngere Altersgruppen sind laut Barmer-Arztreport besonders betroffen.

Zwischen 2012 und 2022 stieg der Anteil der Patientinnen und Patienten mit einer Diabetes-Typ-2-Diagnose in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen von 3,1 auf 4,5 Prozent. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen waren im Jahr 2022 rund 1,8 Prozent der Menschen erkrankt, zehn Jahre zuvor waren es erst gut 1,2 Prozent.

„Im Jahr 2012 lag die Zahl der Diabetes-mellitus-Typ-2-Erkrankungen in Hessen noch unter dem Bundesdurchschnitt“, sagte Barmer-Landeschef Martin Till der Deutschen Presse-Agentur. „Seitdem hat sich die Situation aber unter jüngeren Menschen überdurchschnittlich schlecht entwickelt. Kein anderes Bundesland verzeichnet eine so starke Zunahme der Diabetes-Erkrankungen unter 30- bis 49-Jährigen.“

Grund für den Anstieg seien häufig auch Verhaltensweisen wie ungesunde Ernährung, übermäßiger Zuckerkonsum und Bewegungsmangel. Im Jahr 2012 habe die Zahl der Diabetes-mellitus-Typ-2-Erkrankungen in Hessen elf Prozent unter dem Bundesschnitt gelegen, im Jahr 2022 hingegen ein Prozent darüber. „Hessen hat seinen Diabetes-Vorsprung verspielt.“ Das Land brauche eine Diabetes-Strategie. „Mit der Stärkung von individueller Gesundheitskompetenz und insbesondere mit Bewegungsförderung kann die Bevölkerung effektiv vor vermeidbarer Krankheitslast geschützt werden“, so Till.

© dpa-infocom, dpa:240427-99-828362/2

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