Krankheiten:Erster Geflügelpest-Nachweis bei Wildvogel in diesem Winter

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Ein Schild mit der Aufschrift „Geflügelpest Sperrbezirk“ steht an einer Straße. (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa/bb) - Zum ersten Mal in diesem Winter ist bei einem Wildvogel in Berlin die Geflügelpest nachgewiesen worden. Betroffen sei ein Höckerschwan, teilten die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg am Mittwoch mit. In dem Bezirk war das Tier gefunden worden. Es habe eingeschläfert werden müssen, hieß es. Der Befund ist den Angaben zufolge vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, bestätigt worden.

Ende vergangenen Jahres hatte es bereits einen Nachweis des Virus-Subtyps H5N1 bei einem Wasservogel im Berliner Zoo gegeben. Die Einrichtung hatte daraufhin wochenlang geschlossen. Den Behörden zufolge waren in Berlin zuletzt im Winter 2021/2022 26 betroffene Wildvögel bekannt geworden. Insbesondere für große Haltungen und Mastbetriebe gilt der hochansteckende Subtyp H5N1 als Problem, es kommt dann zu Keulungen. Bundesweit spricht das FLI bisher von mehr als 100 betroffenen Wildvögeln von Jahresbeginn bis 6. Februar.

Die beiden Berliner Behörden riefen Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Funde toter Wasser-, Raben- oder Greifvögel bei der zuständigen Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Bezirks zu melden. Dann könne eine Untersuchung in die Wege geleitet werden. „Auf keinen Fall“ solle man kranke oder verendete Tiere anfassen. Auch Federn sollten demnach nicht gesammelt werden. Menschen, die Geflügel halten, sollen ihre Tiere nun besonders vor Kontakt zu Wildvögeln schützen, hieß es. Futter, Einstreu und Tränke sollten für Wildvögel unzugänglich sein.

Derzeit grassiert die größte jemals dokumentierte Vogelgrippewelle bei Vögeln, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Es waren unter anderem auch Seelöwen in Peru und weitere Säugetierarten wie Waschbären, Füchse, Bären und Marder betroffen. Ein Ausbruch auf einer Nerzfarm in Spanien beunruhigt Experten besonders, weil der Erreger dort womöglich von Säugetier auf Säugetier übertragen wurde. Das wäre ein Hinweis darauf, dass sich H5N1 an Säugetiere anpasst und dadurch auch dem Menschen gefährlicher werden könnte.

© dpa-infocom, dpa:230222-99-697866/3

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