Krankenhäuser:Zustimmung zu Streik bei Asklepios-Kliniken in Brandenburg

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In den Tarifauseinandersetzungen an den Asklepios-Kliniken in Brandenburg (Havel), Lübben und Teupitz droht jetzt ein unbefristeter Streik. Bei der am Dienstag...

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Brandenburg/Havel (dpa/bb) - In den Tarifauseinandersetzungen an den Asklepios-Kliniken in Brandenburg (Havel), Lübben und Teupitz droht jetzt ein unbefristeter Streik. Bei der am Dienstag beendeten Urabstimmung hätten knapp 91 Prozent der berechtigten Verdi-Mitglieder für den Arbeitskampf votiert, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft mit. In den kommenden Tagen werde die Tarifkommission darüber beraten, wann der Ausstand beginne. Von 379 abgegebenen Stimmen waren demnach 344 für einen unbefristeten Streik.

Das sei ein deutliches Ergebnis, sagte Ralf Franke, Streikleiter und Verdi-Verhandlungsführer. „Der Arbeitgeber hat es in der Hand, den unbefristeten Streik durch ein verhandlungsfähiges Angebot zu verhindern“, betonte er. „Aber wenn der Arbeitgeber wiederum nicht reagiert, ist der Streik unausweichlich.“

Ein Sprecher des Asklepios-Konzerns verwies auf ein Schreiben, das die Brandenburger Geschäftsführung am Vortag an die Belegschaft geschickt hatte. Die Asklepios Fachkliniken Brandenburg GmbH werde zu keiner Zeit den Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) oder einen Tarifvertrag auf dem Niveau des TVöD abschließen, hieß es darin.

Bei privat geführten Kliniken könnten Verluste - anders als bei öffentlichen Trägern - nicht mit Steuergeld ausgeglichen werden. „Sollte allerdings Verdi tatsächlich einen unbefristeten Erzwingungsstreik durchführen, wird die Arbeitgeberin und der Asklepios-Konzern nicht zusehen, wie eine weitere Klinik des Konzerns von Verdi zu Tode gestreikt wird“, heißt es in dem Schreiben.

Seit April laufen die Tarifverhandlungen für die 1450 Beschäftigten an den drei Fachkliniken in Brandenburg. Verdi kritisiert, dass die Brandenburger Beschäftigten für die gleiche Arbeit teilweise bis zu 10.600 Euro weniger pro Jahr verdienten als Kollegen an den Hamburger Standorten des Konzerns. Die Gewerkschaft verlangt gleiche Konditionen. Seit der letzten Verhandlungsrunde am 22. Juni traten Beschäftigte bisher an insgesamt zehn Tage in Warnstreiks.

Der letzte Vorschlag der Arbeitgeber sah nach deren Angaben je nach Berufsgruppe höhere Gehälter innerhalb der zweijährigen Laufzeit von bis zu 16 Prozent vor. Nach Berechnungen der Gewerkschaften entspräche dies nur einer Gehaltssteigerung zwischen 5,3 und 8,5 Prozent. Hinzu käme eine einmalige Corona-Sonderzahlung von 1200 Euro, für die es aber ein Jahr lang keine Tarifsteigerung geben solle, so Verdi.

© dpa-infocom, dpa:211005-99-490389/3

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