Historie der Impfkritik:Das große Unbehagen

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Kostenlose Impfungen gibt es in Großbritannien seit 1840. Der Holzschnitt aus dem Jahr 1871 zeigt, wie ein Arzt ein weinendes Kind in einer Klinik impft. (Foto: Ken Welsh/imago images)

Stockholm war Ende des 19. Jahrhunderts eine Stadt der Impfunwilligen. Die Quittung kam wenig später - mit dramatischen Folgen. Was sich aus der Geschichte lernen lässt und warum oft Regierungen schuld sind an der Impfskepsis.

Von Niccolò Schmitter

Vor 150 Jahren war Stockholm eine Insel - wenn auch nicht im geografischen Sinne. Nicht Wassermassen trennten die Hauptstadt vom Rest Schwedens, sondern die Impfquote. Während 1872 im restlichen Schweden nahezu 80 Prozent der Bevölkerung gegen die Pocken geimpft waren, kam man in der Hauptstadt nicht mal auf die Hälfte, trotz einer Impfpflicht für Kinder. Die Quittung erhielten die Bewohner keine zwei Jahre später. Die in Europa wütende Pockenepidemie erreichte auch sie - mit verheerenden Folgen. 1874 waren fast ein Fünftel aller Todesfälle in Stockholm auf die Pocken zurückzuführen, für den Rest des Landes war die Seuche hingegen kaum ein Thema.

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