Hautkrankheiten im Überblick:Kontaktekzem - Irritierte Haut

Nickel, Kosmetika, Textilfarben und viele andere Stoffe können die Haut aus dem Lot bringen. Nicht immer lässt sich der Auslöser finden.

Von Sarina Pfauth

Kommt die Haut in Kontakt mit Stoffen, die ihr nicht gut tun, reagiert sie mit Rötungen, Bläschen und Juckreiz. Die Auslöser sind individuell sehr unterschiedlich.

Symptome: Im akuten Stadium ist die Haut geschwollen und gerötet. Meist erscheinen stark juckende Knötchen und Bläschen, die aufplatzen, nässen und Krusten bilden. In den meisten Fällen sind nur die Kontaktstelle und deren nähere Umgebung betroffen, in manchen Fällen dehnt sich das Ekzem aber auch auf weitere Hautareale aus. Bei chronischen Formen verdickt sich die Haut und bekommt Risse. Während der akuten Phase und kurz nach der Abheilung reagiert die Haut zudem sehr empfindlich auf alle möglichen Stoffe und ist außerdem anfällig für Pilze und Infektionen durch Bakterien. Kontaktekzeme sind nicht ansteckend.

Ursachen/Auslöser: Es gibt zwei häufig auftretende Arten von Kontaktekzemen: Zum einen das Toxische Kontaktekzem, bei dem die Ursache für die Beschwerden ein direkter Kontakt mit hautschädigenden oder zumindest reizenden Stoffen wie Seifen, Bleichmitteln, Säuren oder Laugen ist. Haut reagiert auf diese Stoffe immer irritiert; je nach Hautzustand, Konzentration der reizenden Substanz, Hautstelle und individuellen Faktoren wie Schweißbildung fällt die Hautreaktion aber unterschiedlich schwer aus.

Sehr häufig ist auch das Allergische Kontaktekzem - dabei reagiert die Haut empfindlich auf nicht körpereigene Stoffe, die eigentlich harmlos sind. Besonders verbreitet ist eine Reaktion auf Kosmetika, Farben in Textilien oder nickelhaltige Metalllegierungen in Schmuck. In der Literatur werden als Auslöser für Allergische Kontaktekzeme aber auch etliche weitere Beispiele genannt: Mundwasser, Farbstoff vom Lenkrad des Autos, mentholhaltige Taschentücher, Endstücke von Zigaretten, Hutbänder und Pflanzenzwiebeln gehören dazu. Eine Allergie kann plötzlich auftreten, auch nachdem eine Substanz zuvor jahrelang gut vertragen wurde.

Kontaktekzeme sind weit verbreitet, besonders oft betroffen sind Personen, die zu Allergien neigen, sowie Menschen, die in Berufen arbeiten, in denen sie häufig mit reizenden oder allergisierenden Substanzen zu tun haben, wie beispielsweise Friseure oder Bauarbeiter.

Behandlung: Die betroffenen Hautstellen werden mit Kortisonpräparaten behandelt. Bei Juckreiz tut es gut, die betroffene Stelle zu kühlen, in schwereren Fällen hilft außerdem die Einnahme von Antihistaminika.

Vorbeugung: Wer weiß, auf welche Substanzen er empfindlich reagiert, kann diese meiden. Oft ist es aber sehr schwierig, die Ursache eines Kontaktekzems zu finden - die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt. In jedem Fall sinnvoll ist jedoch der sparsame Einsatz von Kosmetika und das Tragen von Handschuhen bei Putzarbeiten. Weil Gummihandschuhe ebenfalls oft Ekzeme verursachen, empfiehlt es sich, Baumwollhandschuhe unter PVC-Handschuhen zu tragen. Die Hände sollten nach dem Waschen sorgfältig abgetrocknet und mehrmals täglich mit unparfümierter Creme eingerieben werden.

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