Stuttgart:Forscher: Kinder schlafen schlechter durch digitale Medien

Stuttgart (dpa/lsw) - Forscher machen digitale Medien für Schlafstörungen bei Kindern verantwortlich. Viele Jugendliche seien kurz vor dem Einschlafen noch mit ihren Smartphones in sozialen Netzwerken unterwegs, sagt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, Alfred Wiater. Das blaue Licht verhindere die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. "So entsteht ein ständig erhöhtes Erregungslevel, weil man immer in einem Erwartungszustand bleibt", erklärt Wiater.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Forscher machen digitale Medien für Schlafstörungen bei Kindern verantwortlich. Viele Jugendliche seien kurz vor dem Einschlafen noch mit ihren Smartphones in sozialen Netzwerken unterwegs, sagt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, Alfred Wiater. Das blaue Licht verhindere die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. „So entsteht ein ständig erhöhtes Erregungslevel, weil man immer in einem Erwartungszustand bleibt“, erklärt Wiater.

In Stuttgart gibt es seit einigen Wochen ein Schlaflabor für Kinder. Es ist das erste im Südwesten, das von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) geprüft und akkreditiert ist. Bundesweit gibt es laut dem Verband rund 30 auf Kinder spezialisierte Labore. Mehrere Bundesländer - darunter Niedersachsen und Hessen - haben bisher gar keine.

Der ärztliche Direktor des Stuttgarter Schlaflabors, Markus Blankenberg, geht davon aus, dass 20 bis 37 Prozent der Kinder an Schlafproblemen leiden. Am häufigsten seien Störungen des Schlafrhythmus oder der Atmung, insgesamt gebe es aber rund 40 verschiedene Störungen. Genauso vielfältig wie die Schlafstörungen sind den Experten zufolge auch ihre Folgen: Viele Kinder seien nicht einfach nur tagsüber müde, sondern hyperaktiv, unzufrieden oder könnten sich nicht konzentrieren.

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