Erkältung:Krankschreibungen in MV auf Höchststand

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Verschiedene Medikamente liegen auf einem Tisch. (Foto: Susann Prautsch/dpa/Illustration)

Von Woche zu Woche steigt die Zahl der Menschen, die wegen Erkältungskrankheiten nicht mehr arbeiten können. Zudem sorgen immer noch Corona-Infektionen für viele Krankschreibungen. Der Krankenstand in Mecklenburg-Vorpommern erreicht ein bisher nicht gekanntes Ausmaß.

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Schwerin (dpa/mv) - Die fortwährende Corona-Pandemie und der sprunghafte Anstieg der Erkältungskrankheiten zum Jahresausklang haben in Mecklenburg-Vorpommern zu einem Höchststand bei den Krankmeldungen geführt. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Donnerstag unter Berufung auf eigene Datenerhebungen mitteilte, war statistisch betrachtet jede versicherte Erwerbsperson im bisherigen Verlauf des Jahres bereits für etwa 25 Tage krankgeschrieben.

Der bisherige Höchstwert für ein ganzes Jahr stammt demnach von 2018, als durchschnittlich 20,1 Krankentage je Beschäftigtem registriert worden seien. In den drei zurückliegenden Jahren war der Wert im Nordosten jeweils unter 20 Tagen geblieben. Bundesweit stieg laut TK die Zahl der Krankentage von 15,5 im Jahr 2018 auf aktuell 18,8.

Wie ein Sprecher der Techniker Krankenkasse sagte, wurden für Mecklenburg-Vorpommern die Krankendaten von 99.000 bei der TK versicherten Erwerbspersonen im Nordosten ausgewertet. Das Ergebnis gebe ein realistisches Bild von der Situation im Land wieder, da etwa jeder sechste Erwerbsfähige erfasst sei. Auch andere gesetzliche Krankenkassen wie AOK und Barmer hatte bereits von außergewöhnlich hohen Krankenständen berichtet.

„Die aktuelle Auswertung verdeutlicht, wie immens hoch die Zahlen bereits jetzt sind“, sagte Manon Austenat-Wied, Leiterin der TK-Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern. Dabei hätten noch nicht alle Daten des Monats Dezember einbezogen werden können. Nach ihren Angaben verzeichnet Mecklenburg-Vorpommern mit 6,85 Prozent der Beschäftigten gegenwärtig bundesweit den höchsten Krankenstand. Am niedrigsten sei er noch in Baden-Württemberg mit 4,33 Prozent, der Bundesdurchschnitt habe Anfang Dezember bei 5,14 Prozent gelegen.

Laut Austenat-Wied sorgen in diesem Jahr insbesondere die Erkältungskrankheiten für die Vielzahl von Krankschreibungen. „Während die Erwerbstätigen im Bundesland im gesamten Jahr 2018 durchschnittlich 3,5 Tage wegen Atemwegserkrankungen fehlten, waren es bis Anfang Dezember dieses Jahres bereits 6,2 Fehltage“, sagte die TK-Landeschefin.

© dpa-infocom, dpa:221222-99-990643/3

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