Gesundheit - Rostock:Bäderverband fordert Ausbildungserleichterung

Deutschland
Annette Rösler, Geschäftsführerin Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Rostock (dpa/mv) - Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern hat sich für eine Reduzierung der Weiterbildungsstunden zur Erlangung des Prädikats Bäderarzt von 240 auf 80 Stunden eingesetzt. Damit würde der Nordosten dem Beispiel mehrerer Bundesländer folgen, die im Laufe des kommenden Jahres die Weiterbildungsordnung für Ärzte umsetzen, sagte die neue Verbandsgeschäftsführerin Annette Rösler der Deutschen Presse-Agentur.

Der Neuregelung müsste die Landesärztekammer zustimmen. Deren Präsident Andreas Crusius verwies darauf, dass die Zeit von 240 Stunden notwendig sei, um die Qualifikation der Mediziner zu gewährleisten. "Wo Badearzt draufsteht, muss auch einer drin sein." Wenn die Kurorte einen Badearzt haben wollen, müssten sie entsprechend investieren.

Hintergrund der Verbandsforderung ist, dass in Mecklenburg-Vorpommern aktuell nur noch 22 Badeärzte tätig sind. "Sieben der Kollegen sind bereits älter als 60 Jahre", sagte Rösler. Sie befürchtet, dass es zu einer Wettbewerbsverzerrung um die Fachärzte kommt, wenn in Mecklenburg-Vorpommern die alte Regelung bestehen bleibt, während andere Bundesländer im kommenden Jahr die Regelung umsetzen. "Warum sollte ein Mediziner in Mecklenburg-Vorpommern das Dreifache an Zeit und mehr Geld investieren als der Kollege aus anderen Bundesländern?"

Badeärzte seien für den Kurbetrieb dringend notwendig, betonte Rösler. "Wenn es in einem hochprädikatisierten Ort keinen Badearzt mehr gibt, fallen ambulante Kuren weg. Bei ambulanten Kuren ist der Gast für Unterkunft und Verpflegung selbst verantwortlich. "Die Krankenkassen zahlen zu, Therapien während des Aufenthalts werden von den Krankenkassen bezahlt", erläuterte sie.

Eine nichtbesetzte Bäderarzt-Stelle könne zu einem großen Problem werden, sagte sie. Weise ein hochprädikatisierter Ort keinen Badearzt nach, verliert er seinen Status als Heilbad. In diesem Fall kann die Gästegruppe mit ambulanten Kuren nicht mehr zum Umsatz in den Orten beitragen. Zudem sei es ein Imageverlust für den Ort.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: