Potsdam:Online-Portal soll bei neuer Pflegeausbildung helfen

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Endspurt vor der Reform: Mit einem neuen Ausbildungsportal sollen brandenburgische Pflegeeinrichtungen leichter Kooperationen für die neue Pflegeausbildung...

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Potsdam (dpa/bb) - Endspurt vor der Reform: Mit einem neuen Ausbildungsportal sollen brandenburgische Pflegeeinrichtungen leichter Kooperationen für die neue Pflegeausbildung finden. Das „Ausbildungsportal Pflege“ biete neben Informationen für Träger und Auszubildende, allen Beteiligten die Möglichkeit, sich zu präsentieren und zu koordinieren, teilte das Sozialministerium am Mittwoch in Potsdam mit. Vom 1. Januar an wird die Pflegeausbildung bundesweit neu geregelt. Mit der Reform werden die Bereiche Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege zusammengeführt.

„Die Ausbildung in der Pflege wird attraktiver“, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch. Mit dieser Reform werde eine zeitgemäße, fortschrittliche und qualitativ hochwertige Ausbildung auf den Weg gebracht. Mussten sich Azubis bislang vor Ausbildungsbeginn entscheiden, in welchem Pflegeberuf sie später arbeiten wollen, befähigt der Abschluss Pflegefachfrau beziehungsweise -mann künftig dazu, in allen Bereichen der Pflege zu arbeiten.

Das neue System steigere die Attraktivität des Pflegeberufes, sagte der Vorstandsvorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Brandenburg, Andreas Kaczynski. „Wir begrüßen inzwischen diese Ausbildung.“ Dass die Umstellung bei Pflegeeinrichtungen auf Zustimmung stößt, sei nicht von Anfang an so gewesen, sagte der neue Staatssekretär des Ministeriums, Michael Ranft. Große Sorgen habe es vor allem in der Altenpflege gegeben, dass dieser Bereich „unter die Räder“ kommen könnte. Man habe versucht, beim Bund mehr Zeit für die Umsetzung herauszuschlagen, das sei leider nicht gelungen, sagte er.

Der riesige Zeitdruck habe alle belastet, fügte Kaczynski hinzu. Beispielsweise dabei, Lehrkräfte zu finden. Die Lehrpläne seien lange nicht klar gewesen. Die Einrichtungen werden das neue Jahr brauchen, um sich umzustellen, sagte Kaczynski. Ausfall durch die Umstellung befürchtet das Ministerium aber nicht. Bis die meisten Auszubildenden im Herbst starten, sei man vorbereitet, so Nonnemacher.

Die Oberhavel Kliniken, die in Brandenburg zwei Alten- und eine Krankenpflegeschule betreiben, fühlen sich auf die Reform gut vorbereitet, sagte Richard Staar, stellvertretender Pflegedienstleiter. Derzeit werde der Rahmenlehrplan ausgearbeitet. Die Schulen kooperierten mit mehr als 100 Einrichtungen im Land.

Für die neue Ausbildung müsse man weitere Partner finden, da besonders in der Psychiatrie und der Pädiatrie, die die Schüler künftig durchlaufen müssen, Engpässe im ländlichen Raum Brandenburgs bestünden. Dennoch sagte Staar: „Wir sehen die Umstellung als Chance, um uns für die Ausbildung einzusetzen“.

Im Jahr 2018 gab es in Brandenburg nach Angaben des Ministeriums insgesamt 3880 Schüler in der Pflegefachausbildung, davon 1776 im Bereich Altenpflege, 1982 in der Gesundheits- und Krankenpflege und 133 in der Kinderkrankenpflege. Im Land gibt es demnach 19 anerkannte Altenpflegeschulen, 17 staatlich anerkannte Gesundheits- und Krankenpflegeschulen sowie drei staatlich anerkannte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegeschulen.

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