Potsdam:Brandenburg will Krankenhäuser erhalten: Umbau der Standorte

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Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Landesregierung und der Krankenhausverband lehnen die in einer Studie vorgeschlagene bundesweite Reduzierung von Klinikstandorten ab. "Unsere Krankenhauslandschaft wurde neu strukturiert und sie passt. Selbstverständlich sollen die Krankenhausstandorte erhalten bleiben", erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nach Angaben der Staatskanzlei am Montag in Potsdam. "Wir wollen, dass sie sich noch stärker als Gesundheitszentren auch im ländlichen Raum öffnen können." Sie könnten dann auch gern "Poliklinik" heißen.

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Potsdam (dpa/bb) - Die Brandenburger Landesregierung und der Krankenhausverband lehnen die in einer Studie vorgeschlagene bundesweite Reduzierung von Klinikstandorten ab. „Unsere Krankenhauslandschaft wurde neu strukturiert und sie passt. Selbstverständlich sollen die Krankenhausstandorte erhalten bleiben“, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nach Angaben der Staatskanzlei am Montag in Potsdam. „Wir wollen, dass sie sich noch stärker als Gesundheitszentren auch im ländlichen Raum öffnen können.“ Sie könnten dann auch gern „Poliklinik“ heißen.

Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner (Linke) betonte in einer Mitteilung, alle Standorte im Land sollen erhalten werden. So solle auch in Zukunft bedarfsgerechte, gut erreichbare und qualitativ hochwertige Versorgung sichergestellt werden. Qualität bedeute, dass die Krankenhausangebote für die Bürger noch erreichbar sein müssten. Zudem gehörten Krankenhäuser auch immer zu den größten Arbeitgebern vor Ort.

Die Bertelsmann-Studie empfiehlt, dass von bundesweit knapp 1400 Krankenhäusern nur deutlich weniger als 600 größere und bessere Kliniken erhalten bleiben sollen, um die Versorgung zu verbessern. „Nur Kliniken mit größeren Fachabteilungen und mehr Patienten haben genügend Erfahrungen für eine sichere Behandlung“, betonten die Autoren der Studie. Viele Komplikationen und Todesfälle ließen sich durch eine Bündelung von Ärzten und Pflegepersonal sowie Geräten in weniger Krankenhäusern vermeiden. Nur in großen Kliniken könnten Facharztstellen rund um die Uhr besetzt werden.

Die demographische Entwicklung stelle Krankenhäuser besonders in ländlichen Regionen vor große Herausforderungen, betonte Staatssekretär Büttner. Für Brandenburg gehe es deshalb nicht um den Abbau von Krankenhäusern, sondern um den Umbau der Standorte zu modernen Gesundheitsanbietern.

Auch die Landeskrankenhausgesellschaft (LKB) sieht in dem Vorschlag der Studie keine Option für Brandenburg. „Dieses Planspiel verkennt die Versorgungsrealitäten“, sagte LKB-Geschäftsführer Michael Jacob laut einer Mitteilung. Die geforderte weitere Zentralisierung würde in Brandenburg die flächendeckende Versorgung gefährden. Außerdem wären dafür Investitionen in extremer Höhe erforderlich.

Überversorgung gebe es vor allem in den Ballungszentren, sagte Raik Nowka, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag. Es könne nicht die Lösung sein, kleine Krankenhäuser fahrlässig aus ländlichen Regionen zu streichen. Jedes einzelne sei für eine flächendeckende Grundversorgung notwendig. Dazu gehöre auch die Erreichbarkeit.

In Brandenburg gibt es laut Krankenhausplan 54 Krankenhäuser an insgesamt 63 Standorten. Seit 1991 flossen nach Angaben des Gesundheitsministeriums fünf Milliarden Fördermittel in Modernisierung und Umbau der Krankenhäuser.

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