Gesundheit:Land: Auslandsrückkehrer sollen sich bei Behörde melden

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Im Kampf gegen eine neue Corona-Welle empfiehlt Schleswig-Holstein allen Reiserückkehrern aus dem Ausland, sich beim örtlichen Gesundheitsamt zu melden. Es...

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Kiel (dpa/lno) - Im Kampf gegen eine neue Corona-Welle empfiehlt Schleswig-Holstein allen Reiserückkehrern aus dem Ausland, sich beim örtlichen Gesundheitsamt zu melden. Es sollte geklärt werden, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, heißt er zur Begründung in einem in zehn Sprachen erschienenen Informationsblatt. Die Kreise sollen diese Informationen auch auf ihren Internet-Homepages veröffentlichen. Derzeit werde die Umsetzung erweiterter Testmöglichkeiten für Reiserückkehrer mit den Beteiligten im Land vorbereitet, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Kiel.

Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will am Donnerstag in Kiel mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und des Gesundheitsamtes Neumünster über die Ausweitung der Corona-Testmöglichkeiten für Einreisende informieren.

Rückkehrer aus Risikogebieten im Aus- und Inland sind ohnehin verpflichtet, sich beim örtlichen Gesundheitsamte zu melden und 14 Tage in häusliche Quarantäne zu gehen - sofern sie keinen aktuellen negativen Coronatest vorlegen. Wer sich nicht meldet, muss mit bis zu 2000 Euro Bußgeld rechnen. Verstöße gegen die 14-tägige Quarantänepflicht können sogar mit bis zu 10 000 Euro Bußgeld geahndet werden.

Das Robert Koch-Institut stuft fast alle Länder außerhalb der Europäischen Union als Risikogebiete ein. In Deutschland gilt als Risikogebiet zurzeit nur der Kreis Dingolfing-Landau (Bayern). Nach dem Corona-Massenausbruch auf einem dortigen Gemüsehof beträgt die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tage nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit im Landkreis 191 und liegt damit weit über dem Grenzwert von 50.

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 19 Fälle auf 3341 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Montagabend berichtet, stieg die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen um einen Fall auf 156. Rund 3100 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt acht an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Den stärksten Anstieg gab es zuletzt innerhalb eines Tages im Kreis Dithmarschen. Dort wurden nach Angaben des Landes acht neue Fälle gemeldet. Der Kreis hatte am Montag sogar 16 Neu-Infizierte und damit doppelt so viele gemeldet.

Die Sprecher des Kreises und des Ministeriums erläuterten, für solche Differenzen dürfte der Zeitpunkt der Übermittlung der Grund sein. Tagesaktuelle Zahlen der Kreise fließen in der Regel am Folgetag in die Gesamtzahl der Landesregierung mit ein.

In Dithmarschen verzeichneten die Behörden von vergangenem Mittwoch bis Montag 28 Neuinfektionen. Dabei handle es sich vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und aus Skandinavien, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer erfolgte Ansteckungen im familiären Bereich, sagte der Kreissprecher am Dienstag. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten. Insgesamt sind im Kreis derzeit 30 Infizierte in häuslicher Beobachtung und insgesamt 89 in häuslicher Quarantäne. Bisher gab es nach Angaben des Kreises vom Dienstag 110 Corona-Fälle in Dithmarschen, 73 Betroffene gelten als genesen.

Im Städtischen Krankenhaus Kiel wurden laut Mitteilung vom Dienstag am Montag zwei Patienten und ein Mitarbeiter positiv auf Corona getestet. Alle Kontaktpersonen seien inzwischen identifiziert und in häuslicher Isolation, teilte die Klinik mit. Wegen der Corona-Fälle sei über eine geriatrisch-chirurgische Station und zwei internistische Stationen Besuchsverbot verhängt worden. Da das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für Besucher und Personal Pflicht ist, hält die Krankenhausleitung das Infektionsrisiko im Klinikbetrieb für „sehr gering“.

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