Kassel:Prozess: Demonstranten bekunden Solidarität mit Ärztinnen

Kassel (dpa/lhe) - Begleitet von Solidaritätsbekundungen hat am Mittwoch in Kassel der Prozess gegen zwei Frauenärztinnen wegen der Informationen über Schwangerschaftsabbruch begonnen. Über 100 Demonstranten forderten vor dem Amtsgericht Kassel die Abschaffung des Paragrafen 219a des Strafgesetzbuchs, der Werbung für Abtreibung verbietet. Die Gynäkologinnen Natascha Nicklaus und Nora Szász hatten auf ihrer Internetseite Schwangerschaftsabbruch als medizinische Leistung aufgeführt und waren deswegen angezeigt worden.

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Kassel (dpa/lhe) - Begleitet von Solidaritätsbekundungen hat am Mittwoch in Kassel der Prozess gegen zwei Frauenärztinnen wegen der Informationen über Schwangerschaftsabbruch begonnen. Über 100 Demonstranten forderten vor dem Amtsgericht Kassel die Abschaffung des Paragrafen 219a des Strafgesetzbuchs, der Werbung für Abtreibung verbietet. Die Gynäkologinnen Natascha Nicklaus und Nora Szász hatten auf ihrer Internetseite Schwangerschaftsabbruch als medizinische Leistung aufgeführt und waren deswegen angezeigt worden.

„Die Verteidigung hält 219a in mehrfacher Hinsicht für verfassungswidrig“, sagte der Anwalt von Szász zu Prozessbeginn. Das Gesetz verstoße gegen die Berufsfreiheit von Ärzten, das Selbstbestimmungs- und Informationsrecht von Patientinnen und gegen das Gebot der Gleichberechtigung. Nicklaus und Szász baten in persönlichen Plädoyers um Freispruch.

Wegen des gleichen Gesetzes war im November die Gießener Medizinerin Kristina Hänel zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt worden. Hänel saß in Kassel als Zuschauerin im Gerichtssaal.

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