Gesundheit - Ingelheim am Rhein:Ingelheimer Labor warnt vor Überlastung

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Ingelheim (dpa/lrs) - Der Laborbetreiber Bioscientia aus Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) appelliert an die Hausärzte im Land, zur ursprünglichen nationalen Corona-Teststrategie zurückzukehren und weniger Personen ohne begründeten Verdacht testen zu lassen. Ein entsprechendes Schreiben solle am Dienstag versendet werden, teilte ein Sprecher am Dienstag mit. Demnach sollten zunächst Patienten mit Symptomen getestet werden sowie Kontakt- und Risikopersonen. Derzeit müssten Patienten, die nicht aus der Region stammten oder im Krankenhaus lägen, mindestens einen Tag länger auf ihre Testergebnisse warten. Normalerweise läge das Ergebnis innerhalb von 24 bis 48 Stunden vor. Zunächst hatte der SWR berichtet.

Nach eigenen Angaben kann Bioscientia allein in Ingelheim 10 000 PCR-Tests pro Tag bearbeiten. In der vergangenen Woche seien es jedoch bis zu 16 000 Proben gewesen. "Wir bekommen deutlich mehr rein, als wir pro Tag schaffen können", fasste Pressesprecher Hendrik Borucki zusammen. An den Wochenenden werde zwar versucht, die Proben abzuarbeiten, trotzdem sei das Labor am Montag mit 4 000 Tests im Rückstand gewesen. Mit zunehmender Probenzahl, Ermüdung des Personals und Zeitdruck steige die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, erklärte Borucki. In Ingelheim seien bereits 65 zusätzliche Mitarbeiter für die Tests und die Erfassung der Proben eingestellt worden. Weitere zehn seien nötig.

Die Bioscientia-Labor in Ingelheim ist nach eigenen Angaben das größte medizinische Privatlabor in Rheinland-Pfalz und eines der Leistungszentren für die Corona-Diagnostik in Deutschland. Weitere Standorte gibt es etwa in Freiburg, Berlin und Moers.

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