Homburg:Arzt einer Kinderklinik erster Coronavirus-Fall im Saarland

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Ein Coronavirus unter dem Mikroskop. (Foto: Center for Disease Control/epa/dpa/Archivbild)

Im Saarland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Betroffen ist ein Kinderarzt des Universitätsklinikums des...

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Im Saarland ist erstmals eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt worden. Betroffen ist ein Kinderarzt des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS). „Die Person arbeitet am Kinderklinikum des UKS und erkrankte mit grippeähnlichen Symptomen“, sagte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Dienstagabend. Das Gesundheitsamt ermittle nun Kontaktpersonen. Andere seien bereits in Quarantäne. Der Patient sei im UKS isoliert. Das Saarland war zuletzt noch eines der wenigen Bundesländer ohne Sars-CoV-2-Infektionen gewesen.

Derzeit werde das Bewegungsprofil des Mannes nachvollzogen, sagte Staatssekretär Stephan Kolling, der Leiter des Krisenstabes ist. „Wir haben diskutiert, ob eine Schließung der Kinderklinik in Betracht kommt.“ Man sei allerdings zur Einsicht gelangt, dass man die Klinik nicht werde schließen können. „Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.“ Zudem sei in anderen Kinderkliniken nachgefragt worden, ob es dort notfalls freie Kapazitäten gibt.

Nach Angaben einer Professorin des UKS werden nun die Kontaktpersonen des Arztes abgeklärt. „Der Arzt steht im Verdacht sich auf einem Ärztekongress in Frankfurt am vergangenen Freitag angesteckt zu haben“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Er habe dort Kontakt zu einem positiv getesteten Arzt aus Berlin gehabt. Auch die Familie des Mannes, seine Frau und sein Kind im Schulalter, seien in Quarantäne und wurden getestet. Die Ergebnisse lagen zunächst noch nicht vor. Bisher bestehe noch keine Gefahr, dass die Schule des Kindes geschlossen werden muss.

Bundesweit gibt es mit Stand Dienstagmittag rund 190 Fälle. Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnete aber mit weiteren Fällen und Ausbrüchen in Deutschland. Am stärksten betroffen sind bislang die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Am Montagabend waren erste Fälle in Brandenburg, Thüringen und Sachsen bekannt geworden.

Schwere Verläufe der vom Virus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sind selten, ein darauf zurückgehender Todesfall wurde in Deutschland bisher nicht erfasst. Bei weitem nicht jeder mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten erkrankt an der Lungenkrankheit Covid-19. Zudem hat die große Mehrheit der Betroffenen lediglich Erkältungssymptome, die rasch wieder abklingen.

Schwerere Krankheitsverläufe - etwa eine Lungenentzündung - entwickeln nach den bisherigen weltweiten Erkenntnissen bis zu 15 Prozent der Betroffenen. Häufig sind darunter alte Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen. Die Isolation der Betroffenen und die Suche nach Kontaktpersonen erfolgt, damit sich die Ausbreitung des Virus möglichst verlangsamt. Dadurch soll möglichst viel Kapazität im Gesundheitssystem erhalten bleiben.

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