Heidelberg:Studie: Kliniken suchen vergeblich Hebammen und Frauenärzte

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Stuttgart (dpa/lsw) - Kliniken in Baden-Württemberg suchen händeringend Hebammen und haben immer größere Probleme, offene Stellen zu besetzen. Das geht aus einer Analyse hervor, die das Sozialministerium in Auftrag gegeben hat und die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Demnach berichten mehr als die Hälfte der Kliniken mit stationärer Geburtshilfe von großen Schwierigkeiten, Geburtshelferinnen zu finden. Beteiligt hatten sich 65 von insgesamt 88 dieser Kliniken im Land. In die Analyse, in der es auch um Vor- und Nachsorge rund um die Geburt sowie ärztliche Versorgung geht, sind auch alle 15 Krankenhäuser mit Belegabteilung einbezogen.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Kliniken in Baden-Württemberg suchen händeringend Hebammen und haben immer größere Probleme, offene Stellen zu besetzen. Das geht aus einer Analyse hervor, die das Sozialministerium in Auftrag gegeben hat und die der Deutschen Presse-Agentur dpa vorliegt. Demnach berichten mehr als die Hälfte der Kliniken mit stationärer Geburtshilfe von großen Schwierigkeiten, Geburtshelferinnen zu finden. Beteiligt hatten sich 65 von insgesamt 88 dieser Kliniken im Land. In die Analyse, in der es auch um Vor- und Nachsorge rund um die Geburt sowie ärztliche Versorgung geht, sind auch alle 15 Krankenhäuser mit Belegabteilung einbezogen.

Zudem bereite ein weiteres Problem rund um die Betreuung von Schwangeren und Geburt Kopfzerbrechen: Bei jeder dritten Klinik konnten offene Stellen für Gynäkologen nicht besetzt werden. Im Jahr 2017 seien zudem mehr als zwei Drittel der niedergelassenen Frauenärzte 50 Jahre alt oder älter gewesen - „was bedeutet, dass spätestens bis zum Jahr 2030 zwei Drittel der Frauenarztpraxen nachbesetzt werden müssen“, schreibt das Sozialministerium.

Bedenklich auch: Je 4 von 10 befragten angestellten Hebammen geben an mindestens einmal im Monat vier oder mehr Geburten gleichzeitig betreuen zu müssen. Die Geburtshelferinnen im Land bleiben lediglich zwischen 4 bis 7 Jahren im Beruf, heißt es weiter.

Die Analyse „Entwicklung und aktuelle Versorgungssituation in der Geburtshilfe in Baden-Württemberg“ bestätigt außerdem den Hebammenmangel auch bei der Betreuung Schwangerer und frischgebackener Mütter. „Der Großteil der freiberuflich tätigen Hebammen berichtete von mehr Anfragen nach Hebammenleistungen, als diese annehmen können“, sagte Staatssekretärin Bärbl Mielich (Grüne).

Von gut 1830 befragten Müttern berichteten bis zu 45 Prozent von Problemen bei der Hebammensuche. 17 Prozent bekamen nur schwer einen Termin bei einem Gynäkologen für die Versorgung vor oder nach der Geburt, schreiben die vom Ministerium beauftragten Experten des Heidelberger Instituts für Public Health. Die gute Nachricht: Unter dem Strich fühlten sich letztlich fast 90 Prozent der Eltern am Geburtsort ihres Babys gut betreut. Mehr 98 Prozent alles Babys kommen in Kliniken zur Welt.

Mielich erhofft sich nun, dass zumindest über den Ausbau von Ausbildungsplätzen der Mangel an Hebammen abgemildert werden kann. So soll die Zahl von derzeit 480 Ausbildungsplätzen an den zehn Hebammenschulen des Landes auf insgesamt 626 im kommenden Jahr steigen.

Seit Januar vergangenen Jahres beschäftigt sich ein Runder Tisch Geburtshilfe mit der Situation in Baden-Württemberg. Er will Empfehlungen für eine bessere Versorgung rund um die Geburt erarbeiten und hatte zuletzt am Mittwoch getagt.

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