Hattersheim am Main:Hausärzte startklar für Corona-Impfungen

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Eine Spritze wird mit dem Corona-Impfstoff von Biontech aufgezogen. (Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Die hessischen Hausärzte stehen in den Startlöchern, um in ihren Praxen gegen das Coronavirus zu impfen. "Wir freuen uns darauf, nun endlich loslegen zu...

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Die hessischen Hausärzte stehen in den Startlöchern, um in ihren Praxen gegen das Coronavirus zu impfen. „Wir freuen uns darauf, nun endlich loslegen zu können“, sagte Armin Beck, der erste Vorsitzende des Hausärzteverbandes Hessen, am Dienstag. Nach seiner Einschätzung werden die meisten Mediziner am (morgigen) Mittwoch mit den Impfungen beginnen, zuvor würden die Praxen noch mit Impfstoff beliefert. Einige Ärzte wollten allerdings noch am Dienstagnachmittag die ersten Spritzen verabreichen.

Seit dieser Woche können in Deutschland auch Hausärzte Corona-Schutzimpfungen vornehmen. Bislang erhielten die Menschen ihre Dosis vor allem in den Impfzentren - in Hessen gibt es davon 28.

Die Menge der Präparate für die Hausarztpraxen ist zunächst noch begrenzt: Nach Angaben des Landes Hessen stehen zu Beginn durchschnittlich etwa 20 Dosen pro Woche und Praxis zur Verfügung. Die Belieferung und Bestellung erfolgt demnach durch den Bund über die Apotheken, die wiederum beim pharmazeutischen Großhandel bestellen.

Bundesweit sollen in der ersten Woche alle Praxen zusammen 940 000 Impfdosen erhalten. In der Woche vom 26. April gibt es dann einen deutlichen Schub: Dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen.

Die Apotheken nehmen die Bestellungen für den Impfstoff bereits seit ein bis zwei Wochen entgegen, wie der hessische Apothekerverband mitteilte. „Das heißt, die ganze Maschinerie läuft schon“, sagte der Verbandsvorsitzende Holger Seyfarth. Die vom Großhandel gelieferten Bestellungen prüfen die Apotheken demnach unter anderem auf Vollständigkeit und Kühltemperatur, dann geht es weiter an die Hausarztpraxen.

Auch wenn die Apotheken bei der Versorgung mit Impfstoffen wie etwa Grippe-Vakzinen eingespielt seien, bedeute die Logistik rund um die Corona-Präparate „auf jeden Fall eine Mehrbelastung“, sagte der Verbandschef. „Allein schon der ganze Bestellvorgang und die Prüfung kosten natürlich Zeit. Dafür muss Personal abgestellt werden.“ Zudem würden Kühlkapazitäten für die Stoffe benötigt. „Insofern ist das schon insgesamt mit einem sehr hohen Aufwand verbunden.“

Zu den Ärzten, die bereits am Dienstag geimpft haben, gehörte der Wiesbadener Hausarzt Christian Sommerbrodt. „Die Patienten waren ganz erleichert, dass es endlich vorwärts geht, dass wir einen Schritt weiterkommen“, sagte er. Die Informationen über die Impfstoffversorgung seien aber „verwirrend“ gewesen. Zunächst habe er Patienten absagen müssen. Erst am Dienstagmittag sei dann klar gewesen, dass es doch Impfstoff gebe und die ersten zwölf Patienten geimpft werden konnten. Insgesamt habe seine Praxis rund 60 Impfdosen erhalten, die man auf Termine in dieser Woche verteilen und verimpfen werde.

In Hessen sind bis einschließlich Montag insgesamt rund 1,13 Millionen Impfstoffdosen zum Schutz gegen das Coronavirus verabreicht worden. Ihre erste Spritze erhielten bislang rund 761 000 Menschen, die Impfquote lag damit bei 12,1 Prozent. Auch ihre zweite Dosis erhielten etwa 371 000 Hessen (Quote: 5,9).

© dpa-infocom, dpa:210406-99-99485/4

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