Hamburg:Virologe warnt vor Spekulationen um Omikron-Variante

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Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/dpa-tmn)

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante des Corona-Virus gewarnt. "Wir wissen bezüglich der...

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Hamburg (dpa/lno) - Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat vor Spekulationen rund um die neue Omikron-Variante des Corona-Virus gewarnt. „Wir wissen bezüglich der Übertragbarkeit der Virus-Variante, der möglichen Schwere bei einer Erkrankung oder Impfdurchbrüchen noch zu wenig“, sagte der Forscher von der Universität Hamburg am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Auch sei noch gar nicht klar, ob sich diese Variante durchsetzen werde. Erfreulich sei jedoch, dass sowohl einige Schnell- als auch die PCR-Tests die in Südafrika entdeckte Omikron-Variante detektieren können. „Auch geht niemand davon aus, dass die vorhandenen Impfstoffe bei der neuen Variante gar nicht mehr helfen.“

Schmidt-Chanasit geht davon aus, dass aufgrund der intensiven Forschungsarbeit bereits in wenigen Wochen und nicht erst in Monaten eine bessere Beurteilung der Omikron-Variante möglich sein wird. Dass Wissenschaftler jetzt alarmiert seien, bedeute keinesfalls, dass nun auch die Bevölkerung alarmiert sein müsse, betonte er. Unter Wissenschaftler heiße das vielmehr, dass die Sache dringend untersucht und erforscht werden müsse. Für die Bevölkerung gelte nach wie vor: Eine Impfung, das Maskentragen und Abstandhalten schützten.

„Wir können von Südafrika nicht automatisch auf Deutschland schließen“, sagte Schmidt-Chanasit. Dort gebe es eine andere Bevölkerungsstruktur und auch ganz andere Grunderkrankungen. Auch Grenzschließungen sind aus seiner Sicht nicht zielführend. „Die Ausbreitung einer neuen Virus-Variante kann man nicht aufhalten sondern nur verlangsamen.“ Außerdem bestehe die Gefahr, dass auf diese Art isolierte Länder ihr Wissen über neue Virus-Varianten künftig für sich behalten könnten. „Wir haben ja nur aufgrund des guten Willens und der guten Sequenzierungsarbeit in Südafrika diese Informationen so frühzeitig erhalten.“

© dpa-infocom, dpa:211129-99-188348/2

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