Hamburg:Senat verlängert Home-Schooling - Bisher über 1000 Impfungen

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Eingangsbereich im Impfzentrum in den Messehallen. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Archivbild)

Wegen der anhaltend hohen Zahl der Corona-Neuinfektionen sollen viele Hamburger Schüler nach den Weihnachtsferien noch bis voraussichtlich Ende Januar zu Hause...

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Hamburg (dpa/lno) - Wegen der anhaltend hohen Zahl der Corona-Neuinfektionen sollen viele Hamburger Schüler nach den Weihnachtsferien noch bis voraussichtlich Ende Januar zu Hause lernen. Der Senat verlängerte am Dienstag nach eigenen Angaben die bereits vom 5. bis 10. Januar ausgesetzte Anwesenheitspflicht um eine Woche und schloss zudem nicht aus, dass es auch in den letzten beiden Januarwochen keinen regulären Präsenzunterricht geben wird. Die am Sonntag begonnenen Impfungen von Bewohnern und Personal der Hamburger Pflegeheime gingen derweil weiter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden bis Montagmittag 1071 Menschen geimpft.

Der Senat habe bereits vor den Weihnachtsferien festgelegt, dass in der ersten Woche nach den Ferien die Eltern entscheiden können, ob ihre Kinder in der Schule oder zu Hause lernen, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). „Rund 80 Prozent der Grundschulkinder und weit über 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus den weiterführenden Schulen werden deshalb in der ersten Schulwoche zu Hause bleiben.“ Diese Regelung sei nun auf die zweite Januarwoche ausgedehnt worden - und werde wohl auch für die letzten beiden Januarwochen so bleiben. Die Entscheidung darüber werde in Abstimmung mit den anderen Ländern sowie unter Berücksichtigung der Infektionslage im Januar getroffen.

Nach den moderaten Zahlen der vergangenen Tage stieg die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Hamburg am Dienstag wieder sprunghaft um 462. Am Montag waren bedingt durch die Weihnachtsfeiertage nur 153 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Vergleich zum Vortag von 145,3 auf 139,0. Die Zahl der Toten in der Corona-Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg um 9 auf 598.

Für diesen Mittwoch kündigte die Gesundheitsbehörde erste Lieferungen des Corona-Impfstoffs an Krankenhäuser an. Die Asklepios Klinik Barmbek erhalte 500 Impfdosen, das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE) bekomme 250 Dosen, das Katholische Marienkrankenhaus und die Krankenhäuser der Albertinen Diakonie erhielten je 125 Impfdosen. In den kommenden Wochen sollen weitere Lieferungen folgen. Die Schutzimpfungen können nach Behördenangaben in Eigenregie durch die Kliniken verabreicht werden.

Voraussichtlich Anfang Januar wird dann auch das Corona-Impfzentrum in den Messehallen beliefert. „Wir sind startklar. Wir brauchen nur noch den Impfstoff“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hamburg, Walter Plassmann, bei einem Ortstermin und Probetrieb in der Halle A3. Das modular aufgebaute und von der KV betriebene Zentrum soll in der Spitze bis zu 7000 Impfungen pro Tag ermöglichen.

Nach Angaben des Ärztlichen Leiters des Impfzentrums, Dirk Heinrich, könnte aus den üblicherweise für fünf Dosen reichenden Fläschchen eine sechste Impfdose gewonnen werden. „Wir können das hier machen.“ Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die aktuelle Fachinformation zum Corona-Impfstoff geändert werde und das Paul-Ehrlich-Institut als das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel seinen Segen dazu gebe.

Impftermine können dort bislang jedoch noch nicht vereinbart werden. Zunächst kämen nach Bewohnern und Personal von Pflegeeinrichtungen erst weitere Einrichtungen, Tätigkeitsbereiche und Berufsgruppen zum Zuge. Sobald jedoch mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, „wird der Senat öffentlich weitere Bevölkerungsgruppen zur Corona-Schutzimpfung aufrufen“, kündigte die Behörde an. Hamburger, die aufgrund ihres Alters impfberechtigt seien, würden schriftlich informiert. Impfberechtigte Personen könnten dann telefonisch unter 116 117 oder online einen Termin im Zentralen Impfzentrum vereinbaren.

Wegen der hohen Zahl an Corona-Infizierten in Pflegeheimen dürfen Besucher alle Einrichtungen dieser Art ab sofort nur noch mit einem negativen Corona-Test betreten. „Besucher müssen künftig nachweisen, dass bei ihnen keine Sars-CoV-2-Infektion besteht“, erklärte die Gesundheitsbehörde. Solange nicht alle Einrichtungen in der Lage seien, Tests für Besucher anzubieten, richte die Stadt übergangsweise zentrale Teststandorte ein. Erste Anlaufstelle bleibe aber die Pflegeeinrichtung.

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