Hamburg:Impfstoff erreicht Hamburg: Sonntag Start in Pflegeheim

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Eine Spritze wird vor den Schriftzug „Impfung“ gehalten. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

In Hamburg sind am Samstag die ersten Dosen des Corona-Impfstoffes eingetroffen. Das bestätigte ein Sprecher des Lagedienstes der Hamburger Polizei. Der...

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Hamburg (dpa/lno) - In Hamburg sind am Samstag die ersten Dosen des Corona-Impfstoffes eingetroffen. Das bestätigte ein Sprecher des Lagedienstes der Hamburger Polizei. Der Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer werde an einem geheimen Ort untergebracht.

Die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus in Hamburg rücken damit in greifbare Nähe. Am Sonntag sollen die Impfungen beginnen. Nach Angaben des Senats werden mobile Teams als erstes die Bewohner und das Personal der Pflegeeinrichtung Hospital zum Heiligen Geist im Stadtteil Poppenbüttel impfen.

Vor dem Start der größten Impfkampagne in der deutschen Geschichte rief Gesundheitsminister Jens Spahn am Samstag zu einem „nationalen Kraftakt“ auf, um so viele Menschen wie möglich gegen das Coronavirus zu immunisieren. „Wir wollen so viele Menschen impfen, dass das Virus keine Chance mehr hat, in Deutschland und in Europa“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Jede Impfung mehr bedeute weniger Infektionen und weniger Todesfälle.

Zuvor hatte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) seiner Hoffnung auf eine schnelle Durchimpfung der Bevölkerung Ausdruck verliehen. Mit den beginnenden Corona-Schutzimpfungen sei ein Wendepunkt erreicht, sagte Tschentscher (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. „Damit ist es realistisch, dass wir uns endgültig vor dem Coronavirus schützen und die Pandemie überwinden können.“ Zunächst sollen in Hamburg Bewohner von Pflegeeinrichtungen von mobilen Teams geimpft werden.

Nach Planungsunterlagen von Biontech, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, sollte Hamburg in einer ersten Tranche 9750 Impfdosen erhalten. Am Montag sollte dann eine weitere Tranche mit 4875 Einheiten folgen. Bis Ende des Jahres soll Hamburg über rund 29 500 Impfdosen verfügen. Danach werden laut Plan wöchentlich 14 625 Einheiten geliefert. Die Gesundheitsbehörde rechnet allein für die vorrangige Impfung der Bewohner und des Personals der Pflegeeinrichtungen mit einem Bedarf von rund 30 000 Anwendungen.

Der Bund lässt an diesem Samstag mehrere zehntausend Dosen der Firma Biontech an insgesamt 27 Standorte liefern. Von dort werden sie an Impfzentren und mobile Teams verteilt, die dann am Sonntag die ersten Impfungen verabreichen sollen. Zuerst sollen Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Hamburg stieg am zweiten Weihnachtsfeiertag um 297. Das sind 63 Neuinfektionen weniger als am Vortag und 228 weniger als am Samstag vor einer Woche. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Vergleich zum Vortag von 169,7 auf 157,7. Vor einer Woche hatte dieser sogenannte Inzidenzwert bei 157,0 gelegen. Wegen der Weihnachtsfeiertage ist es aber möglich, dass weniger Fälle gemeldet werden, als es tatsächlich gibt. Das Robert Koch-Institut wies darauf hin, dass an Weihnachten weniger Menschen einen Arzt aufsuchen würden, wodurch weniger Tests durchgeführt werden. Die Zahl der Toten in der Corona-Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg in der Hansestadt um 4 auf 584 - 56 mehr als vor einer Woche.

Unterdessen kam es in einer Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Harburg zu einem Corona-Ausbruch: 32 Menschen wurden positiv getestet. Die Feuerwehr brachte die Infizierten sowie 25 Familienangehörige zur Isolation in eine Unterkunft im Hamburger Stadtteil Rahlstedt, wie ein Sprecher der Innenbehörde am Samstag mitteilte. Nachdem es erste Verdachtsfälle in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Harburg gegeben hatte, wurden den Angaben zufolge alle 189 Bewohner und Betreuer an Heiligabend getestet. Bei den Verdachtsfällen habe es sich um Schulkinder gehandelt. Das Ergebnis des Massentests lag einen Tag später vor. Die Einrichtung steht unter Quarantäne.

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