Pharmakologie:Hamburg und Marseille: Erforschung von Antibiotika-Resistenz

Antibiotika-Saft (Foto: Jörg Carstensen/dpa/dpa-tmn)

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Hamburg/Marseille (dpa/lno) - Die Hansestadt Hamburg und ihre französische Partnerstadt Marseille wollen gemeinsam Mittel gegen Antibiotika-Resistenzen erforschen. Die Universitäten Aix-Marseille und Hamburg sowie das Hamburger Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie unterzeichneten am Donnerstag in Marseille ein entsprechendes Memorandum of Understanding, wie die Senatspressestelle mitteilte. Durch die Zusammenarbeit sollen neue Methoden miteinander kombiniert und Therapieansätze entwickelt werden. Hamburg habe besondere Kompetenzen in der Antibiotika-Forschung, während Forscherinnen und Forscher aus Marseille ihr Fachwissen im Bereich der klinischen Mikrobiologie einbrächten.

„Es ist wichtig, dass Antibiotika in lebensbedrohlichen Situationen, wie beispielsweise bei einer Blutvergiftung, auch wirken“, sagte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) laut Mitteilung. Das gelinge, „indem wir nur dann Antibiotika anwenden, wenn es auch wirklich nötig ist und zum anderen, indem wir neue, wirksame Medikamente entwickeln“. Fegebank befindet sich derzeit zu Besuch in der französischen Partnerstadt.

Antimikrobielle Resistenzen sind nach Einschätzung der Europäischen Union eine der größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen, weil Antibiotika bei Infektionen nicht wirken. Die gesundheitlichen Folgen der Resistenzen seien vergleichbar mit denen von Grippe, Tuberkulose und HIV zusammen.

© dpa-infocom, dpa:230525-99-824744/2

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