Hamburg:Corona-Impfungen auf Klinik-Personal ausgeweitet

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Corona-Impfung. (Foto: Thomas Frey/dpa Pool/dpa)

Hamburg hat die Corona-Impfungen von den Pflegeheimen auf Krankenhäuser erweitert. Am Mittwoch wurden die Asklepios Klinik Barmbek, das Universitätsklinikum...

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Hamburg (dpa/lno) - Hamburg hat die Corona-Impfungen von den Pflegeheimen auf Krankenhäuser erweitert. Am Mittwoch wurden die Asklepios Klinik Barmbek, das Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), das Katholische Marienkrankenhaus sowie die Krankenhäuser der Albertinen Diakonie mit dem Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer beliefert. Insgesamt erhielten die Kliniken Impfstoff für 1250 Behandlungen, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Voraussichtlich kommende Woche soll dann das Zentrale Impfzentrum in den Messehallen seine Arbeit aufnehmen. Helfrich geht davon aus, dass die rund 115 000 über 80-Jährigen der Stadt als Hochrisikogruppe noch im Januar eine Impfmöglichkeit erhalten sollen.

„Es ist noch nicht ausreichend Impfstoff in Hamburg, um allen Menschen eine Schutzimpfung anbieten zu können. Daher muss in den ersten Wochen priorisiert werden“, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) bei der Übergabe der ersten Impfdosen am AK Barmbek. Sie sei froh, dass nun auch die Krankenhäuser ohne weiteren Verzug beliefern werden könnten. „Unser Ziel ist es, möglichst rasch allen Personengruppen aus der höchsten Priorisierungsstufe eine Schutzimpfung anbieten zu können.“

Der Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Klinik Hamburg, Joachim Gemmel, zeigte sich erleichtert ob der Lieferung von 500 Impfdosen. Denn „die Sorge, in der täglichen Konfrontation mit dem Virus trotz persönlicher Schutzausrüstung und Einhaltung aller Hygieneregeln einmal selbst Betroffener zu werden, schwingt immer mit“, sagte er mit Blick auf das Klinikpersonal. Zunächst würden Beschäftigte aus sogenannten Risikobereichen wie Intensivstationen, Covid-19-Stationen, Notaufnahmen, Geriatrien, und Onkologien geimpft. Der Leiter der Krankenhausapotheke der Asklepios Kliniken Hamburg, Michael Paschke, kündigte an, dass die 500 Dosen auf alle sieben Kliniken des Konzerns in Hamburg verteilt würden. Außerdem sei vereinbart, dass Asklepios nun wöchentlich 500 Dosen erhalte.

Auch im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wurde mit der Impfung begonnen, und auch dort wurden zunächst nur Beschäftigte aus Hochrisikobereichen bedacht. „Wir brauchen jeden Einzelnen und hoffen, Ansteckungen optimal vorbeugen zu können“, sagte UKE-Vorstandschef Prof. Burkhard Göke mit Blick auf die Beschäftigten. Die Impftermine seien in kürzester Zeit nahezu ausgebucht gewesen. „Auch ich werde mich selbstverständlich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen - sobald ich an der Reihe bin“, sagte Göke.

Anders als in Berlin hat der Lieferengpass beim Corona-Impfstoff in der ersten Januarwoche auf Hamburg keine Auswirkung. Die Hansestadt habe bis Mittwoch wie geplant rund 29 000 Impfdosen erhalten, sagte Helfrich. Davon stünden noch rund 24 750 Dosen zur Verfügung. 1250 Dosen seien an die Kliniken gegangen, außerdem seien rund 1500 Bewohner und Beschäftigte in Pflegeheimen schon geimpft, weitere 1500 Dosen seien für deren zweite Impfung beiseitegelegt worden. Der Rest reiche auf jeden Fall, um die Impfungen wie geplant fortzusetzen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Mittwoch für die erste Januarwoche Lieferschwierigkeiten eingeräumt - was die Bundeshauptstadt vor Probleme stellt. Deren Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) sagte der dpa, dass Berlin statt am 4. erst am 11. Januar wieder beliefert werde. „Das bringt uns jetzt in sehr große Schwierigkeiten, da wir aufbauend auf diese Zusagen unsere Planungen gemacht haben“, sagte Kalayci.

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Hamburg stieg am Mittwoch um 470. Das sind acht Neuinfektionen mehr als am Vortag, aber 92 weniger als vor einer Woche. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Vergleich zum Vortag von 139,0 auf 134,1. Am Mittwoch vor einer Woche hatte dieser sogenannte Inzidenzwert noch bei 174,3 gelegen. Die Zahl der Toten in der Corona-Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) für Hamburg stieg um 16 auf 614. Das sind 53 Tote mehr als vor einer Woche.

Insgesamt haben sich den Behördenangaben zufolge seit Ausbruch der Pandemie in Hamburg 36 421 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, von denen nach RKI-Schätzungen 26 200 als genesen angesehen werden können. In Hamburgs Kliniken wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde mit Stand Dienstag 544 Corona-Patienten behandelt - neun weniger als am Vortag, aber 20 mehr als vor einer Woche. Auf Intensivstationen wurden 108 Corona-Patienten behandelt - zwei weniger als am Montag, aber acht mehr als vor einer Woche.

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