Gütersloh:Kreis Gütersloh: Infektions-Kennziffer steigt leicht an

Lesezeit: 2 min

Ein Abstrichstäbchen wird in einer ambulanten Corona-Test- Einrichtung gehalten. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder leicht gestiegen. Nach...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück (dpa/lnw) - Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 76,6. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,4, am Mittwoch bei 78,0 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies betrug der Wert 270,2.

Der Kreis Gütersloh hatte am Vortag darauf hingewiesen, dass die Zahl der positiven Befunde bei Bewohnern ohne Bezug zu Tönnies in der Tendenz weiter ansteige. Dies sei bedingt durch die Ausweitung der kostenlosen Tests. Viele Bürger im Kreis Gütersloh hatten sich zum Start der Sommerferien in die Testzentren begeben, um mit einem negativen Befund ihre Urlaubsreisen antreten zu können. Zuletzt war der Ansturm aber abgeflacht. Der Kreis vermeldete am Freitag, dass drei von sechs Zentren geschlossen worden seien. Die Auslastung sei zu gering gewesen.

Und es gibt es auch positive Nachrichten. So ging die Zahl der aktuell noch Infizierten auf 462 am Freitag zurück. Noch am Donnerstag hatte der Kreis die Zahl von 1550 vermeldet. Das ist ein Minus von 1086 Fällen. Während der gesamten Corona-Krise sind im Kreis bislang 2411 positive Befunde gezählt worden. Davon gelten mittlerweile 1928 als genesen. Kreisweit gab es 21 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona. Für den Kreis Gütersloh gilt vorerst noch bis zum 7. Juli ein regionaler Lockdown mit Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Währenddessen bleibt die Fleischfabrik der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück vorerst bis zum 17. Juli geschlossen. Das teilte die Stadt am Freitag mit, nachdem sich am Donnerstag mehrere Behörden und Vertreter des Landes sowie des Kreises getroffen hatten. Dieses Datum entspricht der für die Arbeiter vom Land angeordneten Quarantäne-Verfügung. In der Nacht war die bisherige gültige Schließungsverfügung ausgelaufen. Laut Mitteilung kann Tönnies auf Antrag einzelne Betriebsschließungen oder Betretungsverbote am Standort Rheda-Wiedenbrück auch vor Ablauf der neuen Frist aufheben lassen.

Voraussetzung ist ein Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz, dass den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entspricht. Am Montag soll laut Mitteilung über ein von Tönnies vorgelegtes Hygienekonzept für die schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs bei einem Abstimmungstermin beraten werden. Laut Stadt sind dabei Vertreter des Unternehmens und alle Fachbehörden eingebunden.

Nach Angaben der Stadt Rheda-Wiedenbrück waren bei einer Reihenuntersuchung unter den 6139 Betriebsangehörigen von Tönnies (Stand 21. Juni) mit 1413 etwa 23 Prozent positiv auf Corona getestet worden. Die Stadt spricht vom größten einzelnen Ausbruchsgeschehen in Deutschland.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: