Frankfurt am Main:Depression bei Heimbewohnern wird selten erkannt

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Altenheimen leiden nach Einschätzung von Wissenschaftlern weit mehr Menschen an Depressionen als bei Gleichaltrigen in Privatwohnungen. Es gebe in Heimen "ein eklatantes Behandlungsdefizit", sagten Mitarbeiter eines Forschungsprojekts, das am Montag in Frankfurt gestartet wurde.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - In Altenheimen leiden nach Einschätzung von Wissenschaftlern weit mehr Menschen an Depressionen als bei Gleichaltrigen in Privatwohnungen. Es gebe in Heimen „ein eklatantes Behandlungsdefizit“, sagten Mitarbeiter eines Forschungsprojekts, das am Montag in Frankfurt gestartet wurde.

Bei über 65-Jährigen, die zu Hause lebten, litten fünf bis zehn Prozent an Depressionen - bei über 65-Jährigen in Pflegeheimen seien es 25 bis 45 Prozent, sagten Psychologen des Arbeitsbereichs Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität. Nur 40 Prozent der Depressiven in Heimen bekämen überhaupt eine Diagnose, von diesen wiederum werde maximal die Hälfte adäquat behandelt.

Das Forschungsprojekt DAVOS (Depression im Altenpflegeheim: Verbesserung der Behandlung durch ein gestuftes kollaboratives Versorgungsmodell) läuft drei Jahre und wird mit 1,4 Millionen Euro staatlich gefördert. Die Frankfurter Altersmediziner kooperiert dafür mit zehn Pflegeheimen und dem Hessischen Institut für Pflegeforschung.

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