Arbeit:DAK-Auswertung: Personalmangel führt zu mehr Fehltagen

Um Mitarbeiter zu finden, steht auf einem Schild eines Restaurants „Wir suchen ab sofort Bar & Service Mitarbeiter (und) Küchenhilfen“. (Foto: Christoph Schmidt/dpa/Symbolbild)

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Mainz (dpa/lrs) - Personalmangel auf der Arbeit führt einer Auswertung der Krankenkasse DAK zufolge zu mehr Fehltagen bei Beschäftigten. Demnach war in Rheinland-Pfalz der Krankenstand in Branchen überdurchschnittlich hoch, in denen der Fachkräftemangel groß ist, wie aus dem DAK-Gesundheitsreport hervorgeht. Die Krankenkasse hat dafür die Daten ihrer mehr als 150.000 erwerbstätigen Versicherten in Rheinland-Pfalz ausgewertet und zudem rund 200 Erwerbstätige online befragen lassen.

Ein Ergebnis des Reports: In Berufsgruppen mit der größten Personalnot werden auch die meisten Fehltage bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gezählt. Zwar sei 2022 insgesamt das Jahr mit dem höchsten Krankenstand seit 25 Jahren gewesen, doch sei der Krankenstand in stark betroffenen Branchen überdurchschnittlich. So waren demnach in der Altenpflege an jedem Tag des Jahres 77 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben - ein Anteil also von 7,7 Prozent. Der Durchschnitt über die Branchen hinweg lag zum Vergleich bei 5,7 Prozent. Über dem Schnitt lagen auch die Maschinen- und Fahrzeugtechnik (7,2 Prozent) und die Kinderbetreuung (7,0 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Betroffenen sei ständig müde und erschöpft, 29 Prozent hätten Schlafstörungen, 38 Prozent Rückenschmerzen, jeder Vierte leide unter Kopfschmerzen. 70 Prozent derjenigen, die regelmäßig Personalmangel erlebten, hätten in den vergangenen zwölf Monaten auch krank gearbeitet, teilte die DAK mit. „Personalmangel kann zu mehr Stress und Belastungen führen, das treibt oft den Krankenstand hoch“, sagte DAK-Landeschef Rainer Lange. „Die Folge sind mehr Fehltage, was die Situation wiederum weiter verschärft.“

© dpa-infocom, dpa:230529-99-864226/2

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