Gesundheit:Kinderärztliche Videosprechstunde in allen Landesteilen

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Ein Arzt untersucht in einem Klinikum ein Kind. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Viele Menschen in Deutschland werden in diesen Wochen von Erkältungen und Atemwegserkrankungen geplagt. Das betrifft auch die Kleinen. Zur Entlastung der Kinderärzte können Videosprechstunden genutzt werden.

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Düsseldorf/Dortmund (dpa/lnw) - Eltern erkrankter Kinder können jetzt in allen Landesteilen von Nordrhein-Westfalen eine kinderärztliche Videosprechstunde nutzen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) macht schon seit Anfang November ein solches Angebot. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) ist die kinderärztliche Videosprechstunde an diesem Samstag gestartet.

Eltern erkrankter Kinder sollen damit gerade in bestimmten Randzeiten, an Wochenende und Feiertagen die Möglichkeit bekommen, sich über eine einheitliche Rufnummer Rat zu holen. Durch die Angebote sollen zugleich die Praxen der Kinderärzte, die ambulanten Notdienstpraxen sowie die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet werden.

Bei der KVWL haben rund 50 Ärztinnen und Ärzte ihr Interesse bekundet oder bereits zugesagt, Dienste im Rahmen der kinderärztlichen Videosprechstunde zu übernehmen, die bis 1. April 2024 geplant ist. Bei der KVNo sind 26 Kinderärzte und Kinderärztinnen an der Umsetzung der Videosprechstunde beteiligt, die bis 31. Januar 2024 vorgesehen ist. Damit stünden in der Summe etwa 960 Arztstunden zur Verfügung.

Die Videosprechstunde der KVWL wird montags bis freitags von 18 bis 21 Uhr sowie samstags, sonn- und feiertags von 10 bis 13 und 15 bis 18 Uhr angeboten. Eltern, die dieses Angebot nutzen möchten, rufen den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116 117 an (ohne Vorwahl), erklärte ein Sprecher. Zunächst nehme hier medizinisch geschultes Personal der 116 117 eine fundierte Ersteinschätzung vor, heißt es.

„Je nach Symptomatik und Dringlichkeit leiten die Mitarbeitenden der KVWL dann Eltern mit Kindern, für die eine Videosprechstunde in Frage kommt, in das virtuelle Wartezimmer weiter“, erläuterte der Sprecher. Dazu erhielten die Eltern per SMS oder E-Mail den Zugangslink. Die Teilnehmer müssten im Internet-Browser der Nutzung von Kamera und Mikrofon zustimmen. Auch die Krankenversichertenkarte werde benötigt.

Die Videosprechstunde der KVNo findet mittwochs von 16 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags, feiertags - inklusive Heiligabend und Silvester - von 10 bis 22 Uhr statt. Bei der KVNo haben Eltern zwei Möglichkeiten an eine Termin zu kommen: Über die Homepage www.kvno.de/kinder oder die Rufnummer 116 117, bei der Familien aus dem Rheinland entsprechend ihres Wohnortes automatisch an die KVNo-Zentrale weitergeleitet würden, wie ein Sprecher sagte.

Interessenten werde nach Aufnahme der Kontaktdaten ein Terminlink gesendet, hieß es weiter. Auch hier müssten die Eltern die Krankenversichertenkarte der Kinder zur Hand haben. Die KVNo empfiehlt für die Videosprechstunde eine ruhige Umgebung möglichst ohne weitere anwesende Personen. Falls statt PC, Laptop oder Tablet ein Handy dafür genutzt wird, sollte es aufgestellt werden.

Die KVNo kann sich auf Erfahrungen aus einem ein Pilotprojekt rund um den Jahreswechsel 2022/2023 stützen. Zahlreiche Kinderarztpraxen und Kinderstationen waren damals überfüllt. „Bei fast 2400 durchgeführten Videosprechstunden hatten wir ein interessantes Ergebnis - denn fast die Hälfte der Eltern mussten anschließend mit ihrem Kind nicht mehr in eine Notdienstpraxis fahren und konnten sich und ihren Kleinen damit viel Stress ersparen“, sagte der Sprecher rückblickend.

Die KVNo erwartet in den Wintermonaten nun wieder eine starke Belastung der Kinderarztpraxen, wenn die Infektwellen umgehen.

© dpa-infocom, dpa:231202-99-154898/3

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