Gesundheit - Bautzen:Bautzen ist Risikogebiet: 10 652 Coronafälle in Sachsen

Bautzen
Eine Laborantin hält einen Corona-Test in der Hand. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild (Foto: dpa)

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Leipzig (dpa/sn) - Nach einem erneuten Anstieg der Corona-Infektionen sind in Sachsen weitere Risikogebiete dazu gekommen: Der Landkreis Bautzen und der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Mit 162 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen liege der 7-Tages-Inzidenzwert über 50, teilte der Landkreis Bautzen auf seiner Homepage am Dienstag mit. Da die letzte Verschärfung erst am 17. Oktober in Kraft getreten war, wäre es nicht zweckmäßig innerhalb nur weniger Tage eine erneute Verordnung zu erlassen, hieß es weiter.

Vielmehr werde erwartet, dass der Freistaat Sachsen innerhalb der kommenden Tage konkrete Vorgaben für jene Landkreise erlässt, die die Grenzen von 35 oder 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner überschreiten. Diese Vorgaben würden dann in einer Allgemeinverfügung des Landkreises Bautzen Anwendung finden. Auch im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist der Grenzwert von 50 überschritten.

Laut der aktuellen Statistik des sächsischen Gesundheitsministeriums vom Dienstag wurden landesweit seit Beginn der Pandemie 10 652 laborbestätigte Corona-Fälle gemeldet, 212 mehr als am Montag. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner - liegt landesweit bei 43, am Sonntag lag sie noch bei 31,7. Etwa 7530 Menschen gelten als genesen.

Neben dem Landkreis Bautzen gelten derzeit in Sachsen der Erzgebirgskreis, der Landkreis Görlitz und die Stadt Chemnitz als Risikogebiete, weil sie den Inzidenz-Grenzwert von 50 überschritten hatten. Der Landkreis Zwickau (48,3) liegt noch knapp unter dem kritischen Grenzwert. Die Zahlen zu den Neuinfektionen können je nach Institution (Robert Koch-Institut, sächsisches Gesundheitsministerium oder Gesundheitsämter der Gemeinden) unterschiedlich ausfallen. Dies kommt laut Behörden durch verschiedene Meldezeiten zustande.

Auch der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kommt als Risikogebiet mit einem Inzidenzwert von 59,1 hinzu. Das teilte der Kreis am Dienstag mit. Er verzichtete damit nun auf eigene Berechnungen, nach denen ein Seniorenheim in Freital als Hotspot bisher noch herausgerechnet wurde. Zur Begründung, dass der Kreis als Risikogebiet eingestuft sei, hieß es in einer Mitteilung, Hintergrund sei die Vielzahl von Nachfragen zu den eigenen Berechnungen ebenso wie die Darstellung des Robert Koch-Institutes, das den Landkreis als Risikogebiet ausweise. "Insofern war ein einheitliches Vorgehen angezeigt."

Immer mehr Landkreise und Städte bitten die Bundeswehr um Unterstützung. Seit Dienstag werden zwölf Soldaten im Pflegeheim "Haus Sommergarten" in Freital eingesetzt. Sie erledigen bis zum 1. November in Spät- und Frühschicht Dienste, bei denen weder eine medizinische noch eine pflegerische Ausbildung vonnöten ist, wie etwa Essensausgabe oder Saubermachen, wie eine Sprecherin des Landratsamtes in Pirna sagte. In dem Pflegeheim waren mehrere Bewohner und Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden.

In der Stadt Leipzig unterstützen derzeit acht Soldaten und Soldatinnen das Gesundheitsamt bei der Kontaktverfolgung und Abstrichen.

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