Gesundheitspolitik:Patientenschützer fordern rasch eine Krankenhausreform

Krankenbetten stehen in einem Gang in einem Krankenhaus. (Foto: Lukas Barth/dpa/Symbolbild)

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Dortmund (dpa/lnw) - Patientenschützer haben angesichts deutlich gestiegener Kosten eine rasche Krankenhausreform gefordert. „Bund, Länder, Kommunen und Krankenhäuser müssen sich endlich den Fakten stellen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Kliniken in Deutschland zählten heute 2,5 Millionen weniger Patientinnen und Patienten als noch vor fünf Jahren. Dieser Rückgang von 13,4 Prozent habe zwangsläufig Mindereinnahmen zufolge, erläuterte er. Im gleichen Zeitraum seien zugleich die Personalkosten deutlich gestiegen.

„Doch anstatt die Krankenhausreform an den Patientenzahlen, Bedarfen und Qualität zu orientieren, werden zeitaufwendige Verteilungskämpfe geführt und Ängste bei der Bevölkerung geschürt. Spielball sind die Patienten“, kritisierte der Patientenschützer. Erforderlich ist aus seiner Sicht ein Strukturwandel, der vor allem die stationäre Versorgung im ländlichen Raum sofort sicherstelle. „Sollten sich die Verhandlungen und die Umsetzung weiter hinziehen, dann werden die aus Patientensicht notwendigen Hospitäler schon längst geschlossen sein.“

Hintergrund ist der Streit zwischen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und seinem NRW-Kollegen Karl-Josef Laumann (CDU) über die geplante Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen. Auch der Bund arbeitet an einer Reform. Nach Laumanns Darstellung hat das Bundesministerium bei dem Thema in den vergangenen Tagen einen gewaltigen Schritt auf die Länder zugemacht und insbesondere auch auf NRW. Das Thema steht am Mittwoch auf der Tagesordnung des Landtags.

© dpa-infocom, dpa:230326-99-95173/2

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