Dessau-Roßlau (dpa/sa) - Bereits 27 Sachsen-Anhalter sind in dieser Grippe-Saison an den Folgen der Infektion gestorben. Die Grippewelle verlaufe in diesem Jahr wesentlich heftiger als in den Vorjahren, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Verbraucherschutz am Donnerstag in Dessau-Roßlau. Es starben 16 Frauen und 11 Männer im Alter von 40 bis 90 Jahren. Die Zahl der Grippetoten hat damit schon jetzt den Stand der Vorsaison übertroffen. Von September 2016 bis Mai 2017 starben 22 Menschen an der Influenza.
Die Zahl der Neuerkrankungen nahm auch in der vergangenen Woche zu; die Behörden registrierten 4875 neue Befunde. Der Anstieg sei jedoch schwächer als in den beiden Vorwochen ausgefallen, hieß es. Der Gesamtstand der Grippebefunde kletterte bis zum Mittwoch dieser Woche auf 16 836 - das sind bereits jetzt fast doppelt so viele wie in der gesamten Vorsaison.
Nach wie vor ist der Süden Sachsen-Anhalts besonders betroffen. Die meisten Neuinfektionen gab es in Halle (897) und im Saalekreis (578). Die aktuellen Zahlen deuten nach Angaben des Landesamtes auf die stärkste Grippewelle seit 2001 hin. Grund dafür sei vor allem die Virusart, erklärte die Sprecherin des Landesamtes. Derzeit bestimmt der Typ Influenza B das Krankheitsgeschehen. An ihm erkranken häufig Kinder, die in Schulen und Kindergärten häufig in großen Gruppen zusammenkommen. „Die Ansteckungsgefahr ist dort viel höher.“