Soziales:„Jeder hat Clown in sich“: Verein „Rote Nasen“ wird 20

Nach der Pressekonferenz „Kleine Nasen, große Wirkung“ spielen „Emma Dilemma“ (l) und Star-Tenor Rolando Villazón zum 20. Geburtstag der Roten Nasen für eine 11-jährige Patientin aus der Ukraine im Deutschen Herzzentrum Berlin. (Foto: Annette Riedl/dpa)

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Berlin (dpa) - In jedem steckt ein Clown: Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Clownkünstler-Vereins „Rote Nasen“ hat deren Botschafter einen Tipp für Erwachsene. „Jeder hat einen Clown und einen Philosophen in sich“, sagte der Clown Dr. Rollo der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. „Der Philosoph fragt: Wo bin ich? Warum bin ich hier? Was ist passiert?“ Der Clown hingegen lebe im Chaos. „Der Clown wohnt in einer Welt, die er nicht versteht, aber er geht nicht weg und schafft stattdessen Sinn in dem Chaos“, so Dr. Rollo, der bürgerlich Rolando Villazón heißt und als Tenor arbeitet. „Der Clown gewinnt immer, weil er Antworten und Lösungen da findet, wo es keine gibt.“

Der gemeinnützige Verein „Rote Nasen“ bringt Clownkünstlerinnen und -künstler in Krankenhäuser. Sie belustigen nach eigenen Angaben insbesondere Kinder und mit Demenz lebende Seniorinnen und Senioren auf den Stationen. Der Verein wurde 2003 gegründet.

Nach Angaben des Chefarztes der kinderkardiologischen Klinik im Deutschen Herzzentrum der Charité, Felix Berger, lasse sich der medizinische Nutzen der Clownsbesuche auch wissenschaftlich belegen. Nach den Treffen hätten Kinder einen erhöhten Oxytocin-Gehalt im Blut - ein Glückshormon, das Stress reduziere. „Nach der Clownsvisite sind die Kinder voller Energie und gehen mit ihrer Krankheit gestärkter um“, so der Mediziner.

© dpa-infocom, dpa:231114-99-942691/2

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