Berlin:Ab 8. März sind alle Impfzentren offen: Impfungen geplant

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Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin. (Foto: Fabian Sommer/dpa)

In Berlin sind ab Montag (8.3.) alle sechs Corona-Impfzentren geöffnet. Als letztes nimmt nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit das im Hangar 4 des...

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Berlin (dpa/bb) - In Berlin sind ab Montag (8.3.) alle sechs Corona-Impfzentren geöffnet. Als letztes nimmt nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit das im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens Tempelhof den Betrieb auf.

Zum Einsatz kommt dort wie im Impfzentrum im Terminal C des ehemaligen Flughafens Tegel der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca. Er wird anders als die Präparate der Hersteller Biontech-Pfizer und Moderna nur Menschen unter 65 Jahren gespritzt. In Tegel sind sind bisher vor allem medizinisches Personal und Pflegepersonal geimpft worden.

Laut einem Sprecher der Gesundheitsverwaltung vom Montag sind darüber hinaus inzwischen Polizisten sowie Erzieherinnen und Erzieher eingeladen worden, sich impfen zu lassen. Auch dafür soll der Astrazeneca-Impfstoff genutzt werden. „Wir erwarten hier eine Zunahme an Impfungen.“ Gegenüber dem Impfstoff hat es bisher bundesweit eine gewisse Zurückhaltung bei denjenigen gegeben, die ihn erhalten sollen. In Tegel, wo bis zu 3800 Impfungen täglich möglich sind, wurden die Kapazitäten bisher bei weitem nicht ausgeschöpft.

Dem Sprecher zufolge hat Berlin bis Ende Februar 64 800 Astrazeneca-Impfdosen geliefert bekommen. Davon seien 23 869 dem Robert Koch-Institut als „verimpft“ gemeldet worden. Das ist gut ein Drittel. Am Montag (1. März) seien weitere 28 800 Impfdosen angekommen. Zuvor hatte der RBB über die Daten (Montag) berichtet, die für die „Abendschau“ ausgewertet wurden.

Berlin habe aber einen Anteil von 5,0 Prozent an den deutschlandweit genutzten Astrazeneca-Dosen, so der Sprecher der Gesundheitsverwaltung. „Obwohl der Bevölkerungsanteil nur 4,4 Prozent beträgt.“ Außerdem seien von den 64 800 Impfdosen mittlerweile 47 583 entweder bereits bei Impfungen verwendet oder für Impftermine fest verplant worden. Das seien gut 73 Prozent.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller brach währenddessen eine Lanze für den Impfstoff: „Ich würde mich sofort mit Astrazeneca impfen lassen und hätte überhaupt keine Probleme damit“, sagte der SPD-Politiker der dpa. „Da vertraue ich auf die Wissenschaft und die Medizin.“ Und weiter: „Das Entscheidende ist doch, dass man dann nicht mehr schwer erkranken kann. Wichtig ist, dass man nicht auf der Intensivstation behandelt werden muss oder an der Erkrankung stirbt.“

Der Astrazeneca-Impfstoff hat eine geringere Wirksamkeit als der von Biontech/Pfizer und Moderna, aber mit einer von 70 bis 80 Prozent nach Expertenmeinung immer noch eine gute. Die Ständige Impfkommission in Deutschland (Stiko) hatte ihn - anders als die EU-Arzneimittelbehörde EMA - vorerst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil ausreichend Daten zur Wirkung bei Älteren fehlten.

Vor diesem Hintergrund sind manche Menschen skeptisch und als Folge sind viele verfügbare Dosen noch nicht gespritzt. Mittlerweile will die Stiko ihre Empfehlung überdenken und könnte den Impfstoff bald auch für Ältere empfehlen.

Wie die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, der Deutschen Presse-Agentur am Montag sagte, ist der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Betreiber des Impfzentrums in Tempelhof - in Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „So wie schon im Erika-Heß-Stadion in Wedding.“ Geplant sei zunächst ein Ein-Schicht-Betrieb, das heißt, Impfungen gibt es nur nachmittags. Das Impfzentrum öffnet Kneiding zufolge jeweils um 14 Uhr.

© dpa-infocom, dpa:210228-99-628560/6

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