Fonds:Welche Kosten entstehen bei der Geldanlage in Fonds?

Ein Fonds ist keine günstige Investition. Denn in der Regel gibt es einen Berater, der den Fonds vermittelt, und ein Fondsmanagement, das den Fonds betreut - das schlägt sich für Anleger in den Kosten nieder. Mit welchen Auslagen Sie beim Kauf von Fonds rechnen müssen.

Von Charlotte Dietz

Beim Kauf von Fondsanteilen fallen unterschiedlich hohe Kosten an - je nachdem für welche Fondsvariante man sich entscheidet, wie viel Beratung nötig ist und wie stark sich der Anleger selbst beim Fondskauf engagieren möchte. Für aktiv gemanagte Fonds müssen Anleger tiefer in die Tasche greifen als für passiv gemanagte (mehr zu den Unterschieden in diesem Ratgebertext). Ursache sind unter anderem die anfallenden Personalkosten: Der Berater bekommt für die Vermittlung Geld, der Manager setzt die Fondsanteile immer wieder neu zusammen, um die beste Rendite zu erzielen. Und dann gibt es noch die Depotbank, die für die Geldlagerung Gebühren einzieht, und die Transaktionskosten (mehr dazu weiter unten). Ein Überblick über die wichtigsten Kostenpunkte.

Ausgabeaufschlag und Rücknahmegebühr

Der Ausgabeaufschlag wird einmalig beim Kauf eines Fondsanteils auf die Anlagesumme angerechnet. Je nach Fondsart ist der Aufschlag unterschiedlich hoch (einen Überblick über verschiedene Fondsarten finden Sie hier). So liegt er bei Rentenfonds in der Regel zwischen zwei und vier Prozent, bei Aktienfonds kann er bis zu sieben Prozent betragen. Bei manchen Fondsgesellschaften sinkt der Ausgabeaufschlag mit der Höhe der Anlagesumme oder der Länge der Anlagedauer. Mit dem Ausgabeaufschlag wird der Fondsberater für seine Vertriebsleistung bezahlt. Ein hoher Aufschlag vergrößert den Profit des Beraters und belastet das Konto des Anlegers.

Oft können Anleger beim Ausgabeaufschlag verhandeln, vor allem bei größeren Anlagesummen. Auch wer als Anleger schon genau weiß, in welche Fonds er anlegen will, hat eine bessere Position - wer wenig Beratung in Anspruch nimmt, kann den Berater möglicherweise zu einer Kürzung des Ausgabeaufschlags überreden.

Vor allem für informierte und erfahrenere Anleger kann es sich lohnen, Fondsanteile direkt an der Börse zu kaufen, zum Beispiel in Hamburg. An Kosten fallen dabei nur der Spread an, die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs eines Fondsanteils, sowie die Courtage des Börsenmaklers und die Ordergebühren der Bank. Bei den gängigen Fonds addieren sich die Kosten so auf nur 1,0 bis 1,5 Prozent - deutlich günstiger als der Ausgabeaufschlag.

Diese Variante lohnt sich nicht in jedem Fall. Denn Direktbanken oder so genannte Discountbroker gewähren oft Rabatt auf den Ausgabeaufschlag, manchmal bis zu 100 Prozent. Bei so genannten No-load-Fonds wird er gar nicht erst fällig - hier sollten Anleger jedoch vorsichtig sein, denn im Gegenzug sind die Verwaltungskosten oft höher. No-load-Fonds lohnen sich deshalb vor allem für kurzfristige Geldanlagen.

Beim Verkauf von Fondsanteilen fällt manchmal eine Rücknahmegebühr an. Das ist bei deutschen Fondsgesellschaften zwar die Ausnahme, einige ausländische Anbieter erheben sie jedoch. Sie kann zwischen null und fünf Prozent liegen. Bei manchen Anbietern können Anleger zwischen Ausgabeaufschlag und Rücknahmegebühr wählen.

Verwaltungsgebühren

Mit den Verwaltungsgebühren werden Manager und Analysten bezahlt, die den Fonds betreuen und das Portfolio immer wieder neu zusammensetzen. Die Höhe variiert auch hier sehr stark je nach Fondsart - bei Rentenfonds sind es manchmal nur 0,75 Prozent, bei Aktienfonds bis über drei Prozent. Diese Gebühren werden jährlich automatisch von der Anlagesumme abgezogen.

Bei passiv gemanagten Fonds wie zum Beispiel Indexfonds oder ETF (Exchange-Traded-Funds) fallen keine Verwaltungsgebühren an, wohl aber Transaktionskosten (siehe unten), allerdings wegen der geringeren Handelsaktivität in kleinerem Umfang .

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