Schwerin:Linksfraktion: Land hat keinen Überblick über Werkverträge

Die Landtagsfraktion der Linken wirft der Landesregierung vor, keinen Überblick über die Nutzung von Werkverträgen in Mecklenburg-Vorpommern zu haben. Sie...

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Schwerin (dpa/mv) - Die Landtagsfraktion der Linken wirft der Landesregierung vor, keinen Überblick über die Nutzung von Werkverträgen in Mecklenburg-Vorpommern zu haben. Sie liefere in der Antwort auf eine Kleine Anfrage keinerlei Zahlen, sagte der wirtschaftspolitische Fraktionssprecher Henning Foerster am Dienstag in Schwerin. Dies hält er angesichts von Angaben aus dem Bundesarbeitsministerium für problematisch.

Demnach würden bundesweit 90 Prozent der Unternehmen Werkverträge nutzen, um Kernprozesse auszulagern. 55 Prozent setzten dabei auf Werkverträge, bei denen Fremdarbeitnehmer auf dem Betriebsgelände des Auftraggebers tätig sind. In 20 Prozent der Fälle übten Beschäftigte mit Werkverträgen die gleiche Tätigkeit aus wie die Stammbelegschaften. In jedem dritten Fall fehlten Absprachen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat.

Die Landesregierung macht laut Foerster auch keine Aussagen darüber, inwieweit es den Gewerkschaften im Land durch tarifliche Regelungen gelungen ist, den Einsatz von Werkverträgen zu normieren. Zu groß sei der Aufwand, die vorhandenen 5500 Tarifverträge zu sichten, hieß es aus dem Arbeitsministerium. Als Lichtblick sieht der Politiker den Start der mobilen Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte, „Correct“, die im August die Arbeit aufnahm. Sie informiere vor allem Ausländer, die per Werkvertrag oder als Soloselbstständige beschäftigt sind. Die Beratung könne einen Beitrag gegen Arbeitsausbeutung leisten.

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