Klima - Flensburg:Stadtwerke Flensburg: Protest gegen Kohleverstromung

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Flensburg (dpa/lno) - Rund 20 Klimaaktivisten haben am Samstag in Flensburg gegen die Stadtwerke protestiert. Unter dem Motto "Kohle kapern!" erklommen sie einen Steinkohle-Haufen am Fördebecken sowie zwei Ladekräne und entrollten ihre Protest-Banner. Mehrfach seien Bengalos und andere Pyrotechnik gezündet worden, berichtete die Polizei am Samstag. Rund 30 Beamte räumten am Abend das Gelände. Elf Demonstranten mussten laut Polizei weggetragen oder weggedrängt werden. Strafrechtliche Ermittlungen wegen des Verdachts des Hausfriedensbruchs seien eingeleitet worden. Tagsüber war die Demonstration laut Polizei friedlich verlaufen.

Die Aktivisten wollten nach eigenen Angaben auf die ökologischen und sozialen Folgen von der Verstromung fossiler Brennstoffe wie Steinkohle und Erdgas aufmerksam machen. Die Stadtwerke bezögen Steinkohle aus Russland, "wo der Abbau zu enormen Schäden an Mensch und Natur führt", teilten sie mit.

Sie bekundeten ihre Solidarität unter anderem mit "DeCOALonize"-Protesten, die ebenfalls den sofortigen Ausstieg aus Braun- und Steinkohle fordern. Am Vortag hatten deswegen rund 160 Menschen die Kattwykbrücke im Hamburger Hafen beim Kohlekraftwerk Moorburg stundenlang besetzt und den dortigen Verkehr lahmgelegt. Die Brücke wurde abschließend von der Polizei geräumt.

Die Stadtwerke versorgen nach eigenen Angaben in Flensburg, Glücksburg und Harrislee mehr als 55 000 Haushalte und Unternehmen mit Strom. Hinzu kämen weitere 145 000 Kunden aus dem Bundesgebiet. Der Strom wird in einem Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung produziert.

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