Autokonzern:IG Metall: Lohn-Durchsetzung bei Tesla braucht Tarifverträge

Blick auf die Tesla-Fabrik in Grünheide. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

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Grünheide (dpa/bb) - Für konkurrenzfähige Löhne in der Automobilbranche braucht Tesla nach Ansicht der IG Metall als Grundlage Tarifverträge für seine Beschäftigten. Diese regelten Entgelte, Arbeitszeiten, Urlaub und weitere Standards, sagte Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Hintergrund ist ein Bericht von „Business-Insider“, wonach der Betriebsrat des US-Elektrobauers in Grünheide die höchsten Löhne für die Mitarbeiter fordert. Demnach will die Arbeitnehmervertretung die Tariflöhne der Branche aus dem Westen und Süden Deutschlands übertreffen.

„Wenn Tesla die Entgelte erhöhen will, dann ist das für die Beschäftigten eine gute Botschaft. Sie können gerade in der jetzigen Situation jeden Euro mehr im Monat gut gebrauchen“, sagte Gewerkschaftlerin Schulz. Die Löhne und Arbeitszeiten seien bei Tesla in Grünheide noch weit vom Niveau in der deutschen Autoindustrie mit Tarifverträgen entfernt.

Eine Durchsetzung der Forderung durch den Betriebsrat hält sie dennoch für schwierig. „Ein Betriebsrat - egal in welchem Unternehmen - kann schon rein rechtlich keine tariflichen Standards durchsetzen“, so Schulz.

Die Gewerkschaft sorgt sich seit längerem um die Arbeitsbedingungen beim Autobauer. Die Löhne bei Tesla lägen im Schnitt etwa 10 bis 15 Prozent unter Tarif. Für Unmut sorgten belastende Schichtsysteme, häufige Mehrarbeit am Wochenende und hohe Arbeitsbelastung durch Personalmangel und viele Ausfälle wegen Krankheit. Tesla unternehme nicht genug, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, so das Fazit der IG Metall.

© dpa-infocom, dpa:230330-99-150230/2

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