Forstwirtschaft - Braunschweig:Forstwirtschaft: Von warmen Regionen lernen

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Braunschweig (dpa/lni) - Die Forstwirtschaft will für die Wiederaufforstung abgestorbener Waldflächen von klimatisch wärmeren Regionen lernen. Durch die Erderwärmung glichen sich heimische Wälder diesen Regionen an, sagte der Präsident des Deutschen Forstvereins, Carsten Wilke, bei einer Tagung am Montag in Braunschweig.

Trockenheit, Schädlinge oder Stürme haben den Wäldern in den vergangenen Jahren zugesetzt. Das liegt auch am Klimawandel. "Das ist zwar nicht neu, aber die Wucht hat uns in den vergangenen drei Jahren überrascht", sagte Wilke. Inzwischen rechnet die Branche mit einer Erwärmung um vier Grad in den Wäldern. Es dürfe deshalb keine Denkverbote geben. "Wir müssen auch die Anpflanzung nicht heimischer Baumarten prüfen, etwa Bäume aus wärmeren Klimaregionen", sagte er.

Wilke erneuerte die Forderung nach einer finanziellen Entlohnung für die Ökosystemleistungen des Waldes. Damit sind unter anderem die Förderung der Biodiversität und das Speichern von Kohlenstoffdioxid durch Wälder gemeint. In der Vergangenheit sei Geld vor allem im Holzverkauf verdient worden, das reiche teilweise nicht mehr aus. Es gebe immer mehr Aufgaben wie Aufräumarbeiten nach Stürmen oder klimagerechte Neuanpflanzungen.

Der Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, Klaus Merker, sagte, dass Holz eine wichtige Rolle beim Klima- und Rohstoffwandel spielen könnte. Viele Produkte könnten künftig aus Holz hergestellt werden und dadurch zu Kohlenstoffdioxid-Speichern werden.

© dpa-infocom, dpa:220516-99-309077/2

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