Hanau (dpa/lhe) - Zwei weitere Opfer des mutmaßlich rassistischen Anschlags von Hanau werden am (heutigen) Freitag zu Grabe getragen. Nach einem Gebet auf dem Marktplatz der Stadt (Beginn 15.00 Uhr) sollen die beiden Opfer in einem Trauerzug zum Hauptfriedhof gebracht und dort beigesetzt werden. Die Stadt Hanau rechnet mit einer großen Anteilnahme. Schon bei den vorherigen Beisetzungen von Anschlagsopfern hatten sich Hunderte Menschen zu den Trauerbekundungen versammelt.
Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Stadt Hanau um einen 22-Jährigen gebürtigen Hanauer mit der Staatsangehörigkeit von Bosnien-Herzegowina und einen 21 Jahre alten Deutsch-Afghanen mit doppelter Staatsbürgerschaft.
Ein 43-jähriger Deutscher hatte am späten Abend des 19. Februar insgesamt neun Menschen mit ausländischen Wurzeln erschossen. Der Sportschütze soll auch seine Mutter getötet haben, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der mutmaßliche Täter eine rassistische Gesinnung und war psychisch krank.
In der kommenden Woche am Mittwoch (4.3.) ist eine zentrale Trauerfeier in Hanau für die Opfer und ihre Angehörigen geplant. Dazu werden unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) erwartet.