Justiz - Dresden:Nach Anschlag auf Moschee: Ermittlungen gegen LKA-Beamten

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Dresden (dpa/sn) - Im Zusammenhang mit dem Sprengstoffanschlag auf eine Moschee im Jahr 2016 ermittelt die Dresdner Staatsanwaltschaft gegen einen Beamten des Landeskriminalamtes Sachsen. "Es geht um versuchte Strafvereitelung im Amt", sagte ein Sprecher am Montag. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung (Montag) berichtet. Das Verfahren laufe seit Mitte Juli und wurde durch die Anzeige des Täters ausgelöst, der im August 2018 wegen versuchten Mordes zu neun Jahren und acht Monaten Haft - inzwischen rechtskräftig - verurteilt wurde. Er wirft dem LKA-Beamten vor, Beweismittel manipuliert zu haben.

Es geht um einen Metallsplitter, der mehr zufällig Monate nach dem Anschlag in einer Tüte Kehrschutt vom Tatort gefunden worden und als Beleg für eine dritte Rohrbombe gewertet worden war. Angesichts von im Prozess deutlich gewordenen Mängeln bei den damaligen Ermittlungen hatte die Verteidigung Zweifel daran. Der Belüftungsmonteur hatte vor Gericht zugegeben, zwei Rohrbomben gebaut und gezündet zu haben, die aber nicht hochgingen. Laut Experten waren der Imam, dessen Frau und die beiden Söhne, die in der Moschee auch wohnen, nur durch Zufall mit dem Schrecken davon gekommen.

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