US-Wahl:Auch Clintons Wahlkampfteam von Hacker-Angriff betroffen

Lesezeit: 1 min

  • Hacker haben sich auch in Computer der Clinton-Wahlkampagne eingeschlichen.
  • Die IT-Infrastruktur der Demokraten wird umfassend angegriffen.
  • Bereits zuvor hatten Hacker brisante interne E-Mals gestohlen.

Von Hakan Tanriverdi, New York

Der Hackerangriff auf die US-Demokraten hat deutlich größere Ausmaße als bislang angenommen. Auch das Netzwerk des Wahlkampfteams von Hillary Clinton sei betroffen, sagen mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Ein Sprecher der Wahlkampfleitung bestätigt Reuters, dass die Angreifer auf ein Datenanalyseprogramm zugreifen konnten. Unklar ist, an welche Informationen sie auf diese Weise gekommen sein könnten. Die internen Netzwerke seien nach Angaben von Experten nicht betroffen.

Dritte IT-Infrastruktur der Demokraten

Es ist die dritte IT-Infrastruktur der demokratischen Partei, in die sich Hacker eingeschlichen haben. Seit Juni gibt es Berichte darüber, dass zwei verschiedene Hackergruppen sich in den Netzwerken des Führungsgremiums der Partei umgesehen und Daten mitgenommen haben.

IT-Experten vermuten, dass dieser Angriff von Hackern aus Russland durchgeführt wurde ( mehr dazu hier). Erst kürzlich wiederholte Dianne Feinstein, Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Senat, diese innerhalb der USA mittlerweile weit verbreitete Überzeugung.

"Noch haben wir nicht alle Belege ausgewertet, aber es sieht sehr danach aus ( dass russische Hacker hinter dem Angriff stecken, Anm. d. Red.)", sagte Feinstein im Interview mit CNN.

20 000 E-Mails von Wikileaks

Zu Beginn des Parteitags veröffentlichte die Plattform Wikileaks 20 000 E-Mails. Unklar ist, ob Wikileaks über die Hacker an diese Daten herangekommen ist. Julian Assange bestritt diesbezügliche Spekulationen.

Die zweite infrastruktur, die gehackt wurde, war das Democratic Congressional Campaign Committee (DCCC). Über dieses Gremium sammeln Demokraten Spendengelder ein. Auch in diesem Fall sollen Hacker aus Russland verantwortlich sein, wie Reuters berichtet.

Die New York Times zitiert eine anonyme Person der Strafverfolgungsbehörden, der zufolge es noch unklar sei, wie genau der Angriff koordiniert wurde; in einer Aktion oder durch aufeinanderfolgende Angriffe.*

Das Justizministerium prüfe, ob die Angriffe eine Gefahr für die nationale Sicherheit darstellen, berichtet Reuters weiter. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die Regierung staatliche Hacker als Verursacher im Blick habe.

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