Das Problem, vor dem man derzeit steht, ist, dass Dinge wie Container keine Schnittstelle haben, über die beispielsweise die Funketiketten an der Ladung ihre Informationen weitergeben könnten. Oft behelfen sich Firmen heute damit, dass sie die gesamte nötige Intelligenz in die einzelnen Geräte selbst hineinpacken, aber gerade das führt nicht zum Ziel, ist sich Botthof sicher: "Es muss nicht jedes Gerät alles können."
Er setzt stattdessen darauf, zur Vernetzung Standards zu nutzen, möglichst solche, die es bereits gibt. So wie etwa den von Intel und Sony begründeten Standard Digital Living Network Alliance (DLNA).
Er sorgt dafür, dass Geräte der Unterhaltungselektronik sich wenigstens auf einem kleinen gemeinsamen Nenner miteinander verständigen können, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern stammen. Einen neuen Standard solle man nur dann schaffen, wenn es wirklich unumgänglich sei.
Wann kommt der Robo-Butler für daheim?
Doch was ist mit den lange versprochenen Helfern für den Haushalt? Wann endlich kommt der Butler für daheim, den zu bezahlen man kein englischer Lord sein muss? "Das Problem", sagt Alfons Botthof, "ist die Kognition" - zu erkennen also, wie sich der potentielle Helfer in der jeweiligen Situation verhalten soll.
Das setzt nicht bloß voraus, dass der Roboter seine Umwelt dreidimensional wahrnimmt. Er muss auch in Echtzeit entscheiden können, ob und - wenn ja - wie er reagieren soll. Das gelingt Justin zwar schon ganz gut. Mit seinen vier Kameras erfasst er einen Ball, und wenn man ihn nicht zu fies wirft oder das Licht die Kameras nicht blendet, fängt ihn der Roboter auch auf.
Justin kann Schranktüren öffnen, eine Kaffeepad-Maschine bedienen. Doch um das zu ermöglichen, braucht das mit Standard-Roboterarmen des Augsburger Herstellers Kuka ausgerüstete Forschungsprojekt der DLR gleich vier ausgewachsene Computer, die mit zentimeterdicken Kabelbäumen untereinander verbunden sind.
Einer dieser Computer ist nur dafür zuständig, die verschiedenen Systeme zu koordinieren, mit denen die restlichen drei ihre Daten übertragen.
Das hohe Gewicht macht Probleme
Und selbst wenn all die praktischen und technischen Probleme gelöst wären - das hohe Eigengewicht der Blechtrottel zum Beispiel -, es blieben immer noch genügend andere übrig. Wer etwa ist verantwortlich, wenn ein Roboter einen Schaden verursacht, wie steht es um Sicherheit der vielen Daten, die schließlich über Funkschnittstellen übertragen werden? "Das handelt man sich damit alles ein", sagt Projektleiter Botthof.
Er ist dennoch überzeugt, dass autonome Systeme in der Zukunft eine größere Rolle spielen werden. "Heute ist der Bereich, in dem Roboter arbeiten, oft noch mit einem Band abgesperrt", sagt er, aber in Zukunft werde der Roboter einfach dazugehören. "Man wird mit ihm zusammenarbeiten, ohne dass es fixierte Bahnen gibt."
Noch jedenfalls legen die Ingenieure auf ein Detail ihrer autonomen Geräte nach wie vor größten Wert: Den Schalter für das Not-Aus. Bei Justin gibt es sogar drei unterschiedliche Wege, ihn anzuhalten, wie Mitentwickler Fuchs sagt. Sicher ist sicher.