Saug- und Wischroboter von Moneual im Test:Kaulquappe statt Wischmopp

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Der Saug- und Wischroboter von Moneual (Foto: N/A)

Jeder zweite Deutsche kann sich vorstellen, einen Haushaltsroboter einzusetzen. Kein Wunder: Morgens vor der Arbeit den Roboter angestellt und abends zurückkommen in eine saubere Wohnung. Aber wenn es nur so einfach wäre.

Von Thorsten Riedl

Durch das Wohnzimmer flutscht eine überdimensionale Kaulquappe. Sie hinterlässt eine feuchte Spur. Verzeihung, aber der Haushaltsroboter, der da flach wie ein Stapel Schallplatten, mit einer kleinen Bürste an jeder Seite, einen nassen Wischmopp hinter sich hat, erinnert genau daran. Der Moneual MR6800M zieht seine Bahnen durch die Wohnung zum Säubern. Nass und trocken. Zugleich.

Jeder zweite Deutsche könnte sich laut IT-Verband Bitkom vorstellen, einen Haushaltsroboter einzusetzen. Der Anteil unter Berufstätigen ist noch höher. Kein Wunder: Morgens vor der Arbeit den Roboter angestellt, und die Wohnung ist abends sauber. Mehr oder weniger. Der Moneual erwischt nicht auf Anhieb jede Ecke. Und manche Ecke, besonders in Kombination mit Tisch- oder Stuhlbein, wird zum Verhängnis: Manches Mal fährt er sich dort fest, bugsiert mit seinen Sensoren hin und her - saugt den Akku leer. Dann muss das Gerät von Hand auf die Ladestation gestellt werden. Fummelig, denn die Ladekontakte finden sich nie auf Anhieb.

Intuitiv ist anders

Normalerweise aber sucht der Roboter von selbst den Strom. Nach gerade mal einer Stunde ist es so weit, solange reicht der Akku nur. Für alles, was größer ist als eine Studentenbude, ist das zu wenig. Eine Batterie mit doppelter Kapazität lässt sich nachrüsten. Am Roboter selbst leuchtet allerlei in hübschem Blau, ausgerechnet die Tasten am Gerät für "An/Aus", "Start" und "Funktionswahl" bleiben aber dunkel. Andere Modi lassen sich über die Fernbedienung einstellen, manchmal leuchtet wieder was auf, manchmal quittiert der Moneual den Befehl durch Sprachwiedergabe. Intuitiv ist anders.

Trotzdem: Der MR6800M kann was Besonderes, er saugt und wischt. Zugleich. Andere Geräte können entweder Staub aufnehmen oder sie wischen feucht. Beim Saugen bewegt sich der Moneual im Zufallsprinzip, gezielt am Rand oder nur dort, wo Schatten fällt. Dann geht es Wollmäusen unterm Bett an den Kragen.

Mit angeklicktem Microfasertuch putzt er auch. Ein Wasserreservoir hält das Tuch feucht. Das Ergebnis ist so gut, wie man es vom Durchwischen erwartet. Trotz aller Kritik: Für 349 Euro ist der MR6800M eine Haushaltshilfe, die nie klagt. Die Roboter des Marktführers iRobot aus den Staaten reinigen für etwas mehr Geld besser. Zum Wischen und Saugen sind dann aber zwei Geräte nötig.

© SZ vom 12.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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