Stuttgart:Kabinett billigt Schulverbünde mit Gemeinschaftsschulen

Stuttgart (dpa/lsw) - Gemeinschaftsschulen dürfen künftig mit anderen Schularten uneingeschränkt kooperieren. "Alle Schularten sollen die Möglichkeit haben, ihren Standort flexibel und zugeschnitten auf die Bedürfnisse vor Ort weiterentwickeln zu können", sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Das Kabinett gab der Neuregelung zu Schulverbünden am Dienstag in Stuttgart grünes Licht. Lob kam von der FDP-Fraktion, Kritik von der SPD.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Gemeinschaftsschulen dürfen künftig mit anderen Schularten uneingeschränkt kooperieren. „Alle Schularten sollen die Möglichkeit haben, ihren Standort flexibel und zugeschnitten auf die Bedürfnisse vor Ort weiterentwickeln zu können“, sagte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Das Kabinett gab der Neuregelung zu Schulverbünden am Dienstag in Stuttgart grünes Licht. Lob kam von der FDP-Fraktion, Kritik von der SPD.

Bei Verbünden sind mehrere Schularten organisatorisch in einer Schule miteinander verknüpft. Dabei ergeben sich Vorteile beim Einsatz von Lehrkräften, von Unterrichtsmaterialien und bei ergänzenden Angeboten wie etwa Arbeitsgemeinschaften und Schulchören. Zudem ermöglicht ein Verbund den kommunalen Schulträgern, Ganztags- und nachmittägliche Betreuungsangebote parallel und bedarfsgerecht einzurichten.

Schulverbünde von Gemeinschaftsschulen und anderen weiterführenden Schularten konnten bislang nur ausnahmsweise unter bestimmten Bedingungen eingerichtet werden. Die bereits genehmigten zehn Schulverbünde mit Gemeinschaftsschulen hätten nun auf lange Sicht Rechts- und Planungssicherheit, betonte das Ministerium.

Die FDP im Landtag begrüßt die Pläne als einen Schritt, die von ihr kritisierte Bevorzugung der Gemeinschaftsschule abzustellen. Denn die bisherigen Einschränkungen hätten auch darauf abgezielt, zu verhindern, dass in einem direkten Vergleich etwa einer Gemeinschafts- und einer Realschule die Eltern mit den Füßen abstimmen und sich die Realschule am Ende durchsetzt.

Ganz anders sieht das die SPD: Da an der Gemeinschaftsschule auf allen Lernniveaus gelernt werden kann, macht ein dauerhaft angelegter Schulverbund schlichtweg keinen Sinn, sagte SPD-Bildungsexperte Stefan Fulst-Blei. „Statt sich zu ergänzen, konkurrieren die Schulen um dieselbe Schülerschaft“, sagte der Fraktionsvize voraus. Es sei zynisch, dass die Landesregierung mit Blick auf die Schulverbünde von einer Gleichstellung der Gemeinschaftsschulen spreche.

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